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Sanitärinstallation

Facility Management: Handwerksdienste » Technik » Sanitärinstallation

Sanitärinstallation

Effiziente Sanitärinstallationen sind entscheidend für den reibungslosen Betrieb von Großunternehmen und die Zufriedenheit der Mitarbeiter

Die Auswahl hochwertiger Materialien und moderner Technologien gewährleistet eine langlebige und wartungsarme Infrastruktur. Ein kompetentes Planungsteam ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen Vorschriften und Umweltaspekte berücksichtigt werden. Regelmäßige Wartung und Inspektion von Sanitäranlagen minimiert das Risiko von kostspieligen Reparaturen und unvorhergesehenen Ausfällen.

Sanitärinstallation

Wollte man die Inhalte des Themas Sanitärinstallation in eine sinnvolle Gliederung bringen, so sollte sich hierfür die Richtlinie VDMA 24 186, Teil 6 anbieten. Eine solche Einteilung ist sehr sinnvoll und übersichtlich.

Eine Möglichkeit der Gliederung

Diese Gliederung hätte folgende Form:

Entwässerung

  • Rohrleitungen und Zubehör

  • Abläufe

  • Absperreinrichtungen und Rückstauverschlüsse

  • Pumpen

  • Hebeanlagen

  • Abscheider

  • Neutralisationsanlagen

  • Kontroll-, Reinigungs- und Sammelschächte

Trinkwasserversorgung

  • Rohrleitungen

  • Absperr-, Wandeinbau- und Entleerarmaturen

  • Sicherheits-, Sicherungs- und Rohrleitungsarmaturen

  • Trinkwasser-Erwärmungsanlagen (zentrale Versorgung)

  • Druckerhöhung, Druckminderung, Druckbehälter

  • Mess- und Zähleinrichtungen

  • Filter

Wasseraufbereitung und -behandlung

  • Dosieranlagen (Pumpen, Behälter, Armaturen)

  • Enthärtungsanlagen (Austauscher, Salzbehälter, Armaturen)

  • Entsalzungsanlagen (Austauscher)

  • Entsalzungsanlagen (Umkehrosmose)

  • Sonder-Wasseraufbereitungsanlagen (Enteisung, Entmanganung)

  • Wasserbehandlungsanlagen (physikalisch)

Gasversorgungsanlagen

  • Versorgungsanlagen für technische Gase

  • Brenngasversorgungsanlagen

Druckluftanlagen

  • Kompressoren

  • Druckluftbehälter

  • Druckluftaufbereitung und -verteilung (ausgenommen MSR-Technik)

Allgemeine und medizinische Badeeinrichtungen

  • Rohrleitungen

  • Badewasser-Filteranlagen

  • Badewasserbehandlung

  • Niveau-Ausgleichsbehälter

  • Gegenstrom-Schwimmanlagen

  • Schwimmbeckenzubehör (Zu-/Abläufe, Skimmer, Einsteigleitern, Haltegriffe, Beleuchtungen)

  • Medizinische Wanneneinrichtungen

Nicht-Trinkwasserversorgung

  • Rohrleitungen

  • Absperreinrichtungen

  • Regenwassernutzungsanlagen

  • Brunnenwasseranlagen

  • Zierbrunnenanlagen

Elektrische/Elektronische Steuereinrichtungen

  • Näherungselektronik

  • Lichtschranken

  • Alarm- und Störmeldeeinrichtungen

  • Druckschalter

Schaltschränke, MSR-Einrichtungen und Gebäudeautomationssysteme Antriebselemente

Wie zu sehen ist, ist auch der Gegenstand der Sanitärinstallation äußerst umfangreich. Die Arten der Ausführung der Sanitärinstallation, ihre Durchführung, Bauteile, Vorschriften bei der Planung und beim Betreiben usw. sind so mannigfaltig, dass auch diesem Fachgebiet im Rahmen dieses Buches leider nur ein geringer Umfang gewidmet werden kann. Dies erfolgt entsprechend des Buchtitels auch hier hauptsächlich mit dem Blick des Facility Managers.

Das Wort sanitär bedeutet die Gesundheit betreffend. Das Gebiet der Sanitärinstallationen umfasst speziell in Bezug auf das Facility Management einen sehr großen Bereich. Denken wir nur einmal an die fast unendlich große Vielzahl der Sanitärobjekte, die heutzutage den Käufer am Markt verwirren.

Als Sanitärobjekte werden bekanntlich die festen Einbaugegenstände für Bad und WC bezeichnet. Dazu gehören

  • Waschtisch,

  • WC, Urinal und Bidet,

  • Badewanne,

  • Dusche.

Die Vielzahl der unterschiedlichen Armaturen nennt man Sanitärprodukte. Im folgenden Text wird, wie auch bei den anderen Kapiteln, auf Gesetze, Verordnungen, Verwaltungsvorschriften und anerkannte Regeln der Technik sowie länderspezifische Regelungen Bezug genommen. Weil auch im Sanitärbereich der Normenstand sich relativ schnell ändert, ist auch hier vor Anwendung zu prüfen, inwieweit er noch zutrifft. Letztlich geht es auch um das wichtige Thema Hygiene.

Wirtschaftlichkeit, Energie- und Wassereinsparung, Umweltschutz

Bei den Sanitäranlagen geht es letztlich auch, wie bei anderen Gewerken, um wirtschaftliche Gesichtspunkte bei Bau und Betrieb sowie sparsamen Verbrauch von Energie und Wasser. Besondere Bedeutung bei Wasser hat das Trinkwasser und hierbei in ganz besonderer Weise die Einhaltung der Hygienevorschriften.

Bezüglich der Wirtschaftlichkeit geht es auch um den Einsatz von Nichttrinkwasser (Brauchwasser), welches man unter anderem aus dem Regenwasser oder Grauwasser gewinnen kann bzw. sollte, wo es sinnvoll ist. Vorrangige Einsatzbereiche sind zum Beispiel aus Bewässerung oder Toilettenspülung.

Wenn eine Anlage errichtet wird, ist stets zu prüfen, welche der möglichen wassersparenden Methoden grundsätzlich unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zum Einsatz kommen können. Ergibt sich ein Patt zwischen den Kostenvergleichen, so kommt die Lösung zum Einsatz, die den geringsten Wasserverbrauch verursacht und am ehesten umweltverträglich ist. Grundsätzlich ist Kaltwasser bezüglich Verbrauch und Spitzenlast zu erfassen. Wenn vorhanden, ist dieser Verbrauch mithilfe einer GLT zu protokollieren. Gleiches gilt auch für Warmwasser, wenn es sich um größere Anlagen handelt.

Bei Neu- oder Umbauten von Sanitäranlagen trägt eine sorgfältige Planung dazu bei, die Investition und insbesondere die Betriebskosten niedrig zu halten. Als eine der wichtigsten Grundlagen für die Planung gilt die VDI 3818 „öffentliche Toiletten- und Waschräume“.

Diese VDI-Richtlinie befasst sich vorrangig mit den wichtigsten Anforderungen für öffentliche Toiletten- und Waschräume, wie sie in der folgenden Tabelle strukturiert zusammengefasst sind.

Zu den wesentlichen Aspekten gehören:

  • Festlegung des Ausstattungsbedarfs,

  • Konzentration der Installationen,

  • Vorfertigung und Vorwandinstallation,

  • Auswahl und Beschränkung auf marktgängige Serienprodukte,

  • Nachhaltigkeit.

Bereits vor Fertigstellung einer sanitären Anlage ist darauf zu achten, dass die späteren Betreiber bzw. Nutzer mit deren Aufbau und Funktionsweise vertraut gemacht werden. Sie sind in die Abnahme einzubeziehen, und ihnen ist bei Inbetriebnahme die Funktion zu erklären. Dies betrifft hauptsächlich eine wirtschaftliche Betriebsweise.

Mit der Abnahme/Übergabe der Anlage gehen Verantwortung und Gefahren für den ordnungsgemäßen Betrieb und die Betriebssicherheit an den Betreiber über. Ihm müssen bei Abnahme alle vereinbarten Dokumente für die Ausführung und alle erforderlichen Unterlagen vollständig übergeben werden, die zur Betriebsführung notwendig sind.

Das sind in erster Linie die folgenden:

  • Anlagen-, Geräte- und Funktionsbeschreibungen

  • Bestandspläne Grundrisse und Schemata

  • öffentlich-rechtl. Abnahmebescheinigungen (Untersu-chungen gem. TrinwV, Anl. 1-3)

  • Bedienungs- und Wartungsanleitungen

  • Wartungsverträge / -entwürfe

  • Prüfprotokolle, -zeugnisse, -fristen

  • Betriebsbücher

  • Ersatzteillisten

  • Pflegeanleitungen

Inhalt und Struktur der VDI 3818

Spezielle Maßnahmen zur Wassereinsparung

Mithilfe von unterschiedlichen Materialien, Signaturen und/oder Farbkennzeichnungen sind Leitungsnetze für Trinkwasser von Netzen für Nichttrinkwasser deutlich und klar zu trennen. Abgesehen von der Einhaltung ohnehin notwendiger technischer Maßnahmen zur wirtschaftlich vertretbaren Einsparung von Trinkwasser unter Beachtung der Hygiene ist die Einhaltung geforderter Durchflussmengen sicherzustellen. Sowohl betriebliche als auch organisatorische Maßnahmen sollen hierfür eingesetzt werden. Es ist eine Balance zwischen Einsparmaßnahmen und Sicherungsbetrieb herzustellen, um nicht etwa durch zu schwache Toilettenspülungen Verstopfungen in den Abwasserleitungen zu erzeugen. Deren Beseitigung würde die Einsparungen wieder „auffressen“.

Wenn es um einen größeren Wasserverbrauch geht, wie er beispielsweise in technologischen Anlagen vorkommen kann, sind durch Wirtschaftlichkeitsvergleiche

  • Wassereinsparungsmaßnahmen

  • Wiederverwendung des Wassers

  • oder auch die Verwendung von Nichttrinkwasser festzustellen.

Die erste Regel der Wassereinsparung ist, dass für Kühlzwecke Trinkwasser nie eingesetzt werden sollte. Hinzu kommt ja auch noch die Problematik der möglichen Verschleppung von organischen Halogenverbindungen ins Abwasser. Falls Wasserstrahlpumpen zur Vakuumerzeugung eingesetzt werden, lässt sich der durch die Vakuumpumpen entstehende hohe Wasserverbrauch erheblich reduzieren, wenn stattdessen Wasserstrahlpumpen verwendet werden.

Geprüft werden sollte auch stets, ob eigene Brunnen möglich sind. Das hier gewonnene Wasser könnte unter Umständen eine Menge Trinkwasser substituieren, in dem es für die Toilettenspülung oder andere Brauchwasser Verbraucher verwendet wird. Allerdings sollte eine Wirtschaftlichkeitsrechnung über den Sinn einer solchen Maßnahme entscheiden. Es kommt zu doppelter Rohrleitungsführung, zusätzlichem Instandhaltungsaufwand, Einrichtungsgegenständen, Filtern usw. Trinkwassersubstitution kann auch erfolgen durch die Nutzung von aufgefangenem Regenwasser. Dabei leuchtet ein, dass eine Regenwasserauffanganlage kostenmäßig stets günstiger ist, wenn sie von vornherein vorgesehen wurde. Eine spätere Nachrüstung kann aus Kostengründen möglicherweise nicht mehr erfolgen, weil die hierfür notwendigen Speicher zumeist im Erdreich untergebracht werden müssen.

Die Wirtschaftlichkeitsberechnung ist bei Trinkwasser etwas anders als beispielsweise bei Elektroenergie, weil nicht nur der Bezug kostenpflichtig ist, sondern auch die entsprechende Menge an Abwasser. Auch sind bei den Kosten diejenigen zu berücksichtigen, die wegen der Hygiene aufgewendet werden müssen. Hier entsteht ein erhöhter Aufwand für das Betreiben der Anlagen und die Kontrolle, ob die hygienischen Anforderungen stets eingehalten werden.

Setzt man nicht Trinkwasser ein und führt es nach der Nutzung als Schmutzwasser in das öffentliche Schmutzwassernetz ab, können entsprechende Vereinbarungen mit dem zuständigen Abwasser Entsorgungsunternehmen notwendig werden.

Grundsätzlich gilt:

Wenn auch die Substitution von Trinkwasser als eine gute Sache und erstrebenswert gilt, so ist doch stets zu beachten, dass die Einhaltung der Hygienevorschriften hierbei von ganz besonderer Bedeutung ist. Unter Umständen erfordern diese hygienischen Bedingungen höhere Aufwendungen für die Finanzen, die Technik und die personellen Ressourcen, weil in Abhängigkeit von der Verwendung stets qualitative Mindestanforderungen erfüllt werden müssen.

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