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Brandmeldeanlagen (BMA)

Brandmeldeanlagen (BMA)

Brandmeldeanlagen (BMA) dienen der frühzeitigen Erkennung und Meldung von Bränden, um Schäden zu minimieren und Leben zu schützen

Die Komponenten einer BMA umfassen Brandmelder, Alarmeinrichtungen und Leitzentralen für eine effektive Brandüberwachung. Moderne BMA können mit zentralen Gebäudemanagementsystemen verbunden werden, um koordinierte Sicherheitsmaßnahmen zu ermöglichen. Eine korrekte Planung, Installation und Konfiguration der BMA sind entscheidend für eine optimale Funktionalität und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.

Brandmeldeanlagen (BMA)

Brandalarm-Systeme sind zweifellos eines der wichtigsten technischen Systeme im Facility Management, da sie sowohl für den technischen Betrieb der Immobilien als auch für den Versicherungsschutz von großer Bedeutung sind. BMAs sind daher grundlegende technische Ausstattung des betrieblichen Brandschutzes.

Trotz ihrer Bedeutung werden sie im Rahmen des ganzheitlichen Brandschutzes nur als ergänzend betrachtet, da sie weder Brände verhindern noch löschen können.

Ihre Aufgaben bestehen lediglich darin:

  • entstehende Brände möglichst früh zu erkennen

  • die Hilfe leistende Stelle (z.B. die Feuerwehr) zu informieren

  • Personen, die sich im Gebäude befinden, zu warnen

  • Brandschutzeinrichtungen anzusteuern

  • der Feuerwehr den Zugang zum Gebäude und die schnelle Ortung des Brandortes zu ermöglichen.

Zeitliche Entwicklung der Schadenshöhe bei einem Brand ohne Brandmeldeanlage (rote Kurve) und mit Brandmeldeanlage (grüne Kurve)

Die Abbildung vergleicht zeitliche Zustände der Entwicklung der Schadenshöhe im Verlauf eines Brandfalls

  • bei einem Brand ohne Brandmeldeanlage (rote Kurve)

  • und mit Brandmeldeanlage (grüne Kurve).

Die im Diagramm dargestellten Vorteile sind offensichtlich. Zunächst besteht die Gefahr, dass ein Feuer übersehen wird, und wenn es bemerkt wird, hat es sich oft bereits erheblich ausgebreitet, insbesondere in unbewohnten Räumen. Selbst wenn ein Feuer zufällig entdeckt wird, gibt es wahrscheinlich Verzögerungen, da der Beobachter zuerst an Sicherheit denkt, bevor er einen Alarm auslöst. Wenn die Feuerwehr schließlich vor Ort ist, könnte das Feuer so weit verbreitet sein, dass herkömmliche, sichere Brandbekämpfungsmethoden nicht mehr möglich sind, und sie müssen möglicherweise in die Räumlichkeiten eindringen.

Solche erheblichen Verzögerungen führen zu erhöhten Schäden.

Im Gegensatz dazu erkennt ein BMA mit automatischer Meldung sofort den Beginn eines Feuers und informiert die Feuerwehr innerhalb weniger Augenblicke. Die Verbindung des BMA nicht nur mit der Feuerwehr, sondern auch mit dem Helpdesk des Facility Managements (oder ähnlichen Betriebsabteilungen) ermöglicht das sofortige Deaktivieren von Rauchmeldern, das Ausschalten von Lüftungssystemen usw.

Die Entscheidung zur Errichtung einer BMA führt in der Regel über folgende Überlegun-gen:

  • die baurechtlichen Forderungen,

  • das Verhältnis zur Versicherung

  • und die Sensibilität des Unternehmens bezogen auf die zu schützenden Bereiche. (Ge-fährdungs- und Risikoanalyse).

Bestandteile von Brandmeldeanlagen, Feuerwehrzugang

Komponenten der BMA: Feuerwehr-Bedienfeld, Handfeuermelder, Brandmelder, Blitzleuch-te

Neben der Brandmeldezentrale verfügt eine Brandmeldeanlage über weitere dezentrale Komponenten. Dazu gehören Elemente für die Datenverarbeitung, die Stromversorgung sowie Module für Anzeige und Bedienung.

Das System selbst erkennt keine Brände. Zu diesem Zweck werden automatische Brandmelder sowie manuelle Brandmelder gemäß den Planungsspezifikationen und den zu schützenden Schwerpunkten strategisch im gesamten Gebäude platziert. Diese Komponenten können in dem beigefügten Bild betrachtet werden.

Um sicherzustellen, dass die Feuerwehr das Gebäude außerhalb der Betriebszeiten betreten kann, ohne Schäden zu verursachen, werden die folgenden Einrichtungen außerhalb des Gebäudes eingerichtet:

  • Feuerwehr-Schlüsseldepot

  • Freischaltelement

  • Blitzleuchte

Um den Brandort schnell zu finden und die wichtigsten Schalthandlungen vorzunehmen, werden an der Erstinformationsstelle der Feuerwehr folgende Komponenten angeordnet:

  • Feuerwehr-Bedienfeld

  • Feuerwehr-Anzeigetableau

  • Laufkartendepot und Laufkarten

  • Lageplantableau (optional)

  • Bedieneinrichtung für Brandfallsteuerungen (optional)

  • Sprechstelle für Durchsagen (optional).

Es ist klar, dass alle diese Unterlagen und Elemente stets in aktuellem Zustand sein müssen. Insbesondere die Feuerwehrlaufkarten sind bei baulichen Veränderungen unverzüglich an-zupassen und im Laufkartendepot zu hinterlegen.

Zusätzlich zur Mindestausstattung können an die BMA noch folgende Elemente angeschlos-sen sein:

  • optische

  • akustische Signalgeber

  • sowie Schalter zur Aktivierung von Brandschutzeinrichtungen.

Kriterien für die Planung der Brandmeldeanlage

Alle diese genannten Komponenten gehören zur BMA. Überraschenderweise beinhaltet dies keine Rauchmelder. Diese sind eigenständige Geräte, die in Bezug auf Branderkennung, Alarmierung und Stromversorgung unabhängig arbeiten. Das Vernetzen mehrerer Rauchmelder führt nicht dazu, ein Brandmeldesystem zu bilden, da das wesentliche Element "Meldung des Brandereignisses" fehlt. Das folgende Bild zeigt schematisch mögliche Teile einer BMA.

Man kauft nicht einfach ein "fertiges" Brandmeldesystem. Stattdessen ist ein maßgeschneidertes Konzept erforderlich, um die Grundlage für die Planung zu legen. So gesehen wird dieses Konzept zur Grundlage des gesamten technischen Brandschutzes innerhalb des Objekts.

Leider wird die Bestimmung der DIN 14675 für den Bau und Betrieb von Brandmeldeanlagen, die die Erstellung eines Brandmeldekonzepts vor jeder Planungsphase vorschreibt, oft nicht beachtet. Mängel und Herausforderungen werden bei der Systemannahme deutlich und sind besonders während des Systembetriebs ausgeprägt. Diese Probleme können Gefahren darstellen, ganz zu schweigen von vertraglichen Komplikationen.

Planung von BMA, Brandmeldekonzept

Wenn Planer einwenden, dass der Nachweis des baulichen Brandschutzes bereits das Notwendige enthält, sollte dies nicht ohne Weiteres akzeptiert werden. Der Nachweis des baulichen Brandschutzes enthält in der Regel nur grundlegende Erkenntnisse und Anforderungen, wie beispielsweise die Notwendigkeit einer BMA sowie den Umfang der Überwachung und die Steuerfunktion.

Ein umfassendes Brandmeldekonzept sollte auch spezifische Betreiberanforderungen enthalten. Dazu gehören technische, technologische und betriebliche Bedingungen sowie Anforderungen der Gebäudeversicherung. Es ist daher ratsam, zunächst ein Brandmeldekonzept zu erstellen oder zu verfeinern.

erstellen lässt, welches die folgenden Mindestanforderungen enthält:

  • Objektangaben

  • Schutzziele

  • Umfang der automatischen Überwachung

  • Vorgaben zur Vermeidung von Falschalarmen

  • Art der Fern- und internen Alarmierung

  • Steuerfunktionen

  • Alarmorganisation

  • Anforderungen an die Dokumentation

  • Anforderungen an die Instandhaltung, insbesondere die Wartung

  • und erforderliche Prüfungen einschließlich der Fristen.

Die folgende Tabelle fasst wichtige Angaben und Kategorien von Brandmeldeanlagen in Form einer Übersicht zusammen.

Angaben und Kategorien von Brandmeldeanlagen

Diese Anforderungen sind das absolute Minimum. Die Einbeziehung zusätzlicher Räume ist natürlich erlaubt. Eine BMA wird im Sinne des Bauproduktengesetzes als Produkt betrachtet. Daher ist es unerlässlich, dass ihre Einzelteile miteinander kompatibel sind. Objektspezifische Planung, Projektplanung sowie Montage, Inbetriebnahme und Abnahme durch zertifizierte Fachplaner/Fachfirmen mit Akkreditierung nach DIN 14675 sind erforderlich. Um zu gewährleisten, dass diese Systeme die baurechtlichen Anforderungen erfüllen und von der Vereinigung der Schadenversicherer anerkannt werden, dürfen sie nur von VdS-zugelassenen Unternehmen installiert werden.

Unabhängig von der BMA schreiben die Bauvorschriften auch Hausalarmanlagen vor. Ihr Zweck ist es, die Gebäudenutzer zu benachrichtigen. Sie werden hauptsächlich in Schulen und kleineren Hotels eingesetzt. Die Aktivierung erfolgt über den Druckknopf des manuellen Feueralarms (ohne Benachrichtigung der Feuerwehr).

Eine der wichtigen Aufgaben des Facility Managements besteht unter anderem darin, die wiederkehrende Inspektion der BMA innerhalb festgelegter Fristen durchzuführen. Der Test wird vor der Erst-Inbetriebnahme, dann periodisch und nach wesentlichen Änderungen durchgeführt. Ein anerkannter Experte (AnlPrüfVO) muss die Überprüfung auf Wirksamkeit und Betriebssicherheit durchführen.

Brandmeldeanlagen in Sonderbauten

Automatische Brandmeldeanlagen sind dazu konzipiert, Brände in ihren sehr frühen Entwicklungsstadien unabhängig zu erkennen. Sie nutzen physikalische Eigenschaften, die mit Bränden verbunden sind, wie Flammen, Hitze, Rauch und Gase. Nach der Erkennung werden sowohl die Bewohner als auch die Feuerwehr alarmiert.

Die hierfür gültigen Normen sind

  • die DIN VDE 0833-2: Gefahrenmeldeanlagen für Brand, Einbruch und Überfall und

  • die DIN 14675 Brandmeldeanlagen-Aufbau und Betrieb.

Die Musterhochhausrichtlinie fordert gemäß Nr. 6.4 für Hochhäuser eine Brandmeldeanlage sowie Alarmierungs- und Lautsprecheranlagen; für bestimmte Fälle gelten Ausnahmen

Die Musterhochhausrichtlinie fordert gemäß Nr. 6.4 für Hochhäuser eine Brandmeldeanlage sowie Alarmierungs- und Lautsprecheranlagen; für bestimmte Fälle gelten Ausnahmen

Erfordernisse für BMA

Ein weiteres wichtiges Referenzdokument für Brandmeldeanlagen dient zur Festlegung der Schutzziele, wie im Musterbauordnung (MBO), § 14 detailliert beschrieben. Dieser Abschnitt betont das "Verhindern von Brandausbrüchen, die Ausbreitung von Feuer und Rauch, die Rettung von Menschen und Tieren und die Erleichterung wirksamer Löscharbeiten."

Gemäß MBO § 2 wurden spezifische Bauvorschriften insbesondere für bestimmte Gebäudearten festgelegt. Diese Regeln betreffen die Installation der BMA und können sich zwischen den Bundesländern unterscheiden. Allgemein sind laut den Sonderbauvorschriften der Bundesländer Brandmeldeanlagen für bestimmte Gebäude vorgeschrieben.

Angesichts der Möglichkeit schneller Änderungen in den Vorschriften und regionaler Unterschiede ist es entscheidend, den Inhalt dieser Tabelle (sowie alle anderen Informationen im Referenzmaterial) regelmäßig auf Aktualität zu überprüfen.

Für das Facility Management ist es entscheidend, diese Bedingungen zu verstehen und vor Ort zu bewerten, da sie erheblich variieren können. Dies stellt sicher, dass alle Systeme ordnungsgemäß identifiziert, dokumentiert werden und dass daraus wesentliche Wartungsmaßnahmen abgeleitet werden. Regelmäßige Inspektionen und Wartungsarbeiten verdienen besondere Erwähnung.

Brandmeldezentralen (BMZ)

Brandmeldezentrale in einem Brandschutzgehäuse

Wie bereits erwähnt, ist eine BMZ die zentrale Komponente eines Brandmeldesystems. Sie fungiert als Knotenpunkt, an dem alle Meldungen zusammenlaufen, und beherbergt auch alle anderen wesentlichen zentralen Einrichtungen, einschließlich der Stromversorgung und Steuereinheiten. Normalerweise sind Brandmeldeanlagen in spezialisierten Brandschutzgehäusen untergebracht. Zusätzlich muss ein klar erkennbarer und speziell gekennzeichneter Platz für die BMZ vorgesehen sein.

Im Wesentlichen fungiert die BMZ als das Gehirn der BMA, da hier alle Daten zentral zusammenlaufen. Von diesem zentralen Punkt aus werden sowohl die Haupt- als auch viele der peripheren Komponenten mit Strom versorgt. Die BMZ generiert Gefahren- und Fehlermeldungen und ist für die Steuerung von Brandschutzsystemen verantwortlich.

Die nachfolgenden Bilder wurden ausgewählt, um die grundlegenden, typischen Komponenten von BMZ zu zeigen. Dies dient dem allgemeinen Verständnis und ist nicht marken- oder designspezifisch.

Das „Innenleben“ einer Brandmeldezentrale

Beispiel BMZ und ihre angeschlossenen Komponenten, Quelle: BMZ „hifire 4400“

BMZ mit Bedien- und Anzeigeelementen: Anschlusstechnik für 4 Loops (2 Loopkarten) bzw. 16 Meldergruppen (2 Grenzwertkarten)Bild: Telenot, Aalen

Komponenten einer Brandmeldeanlage (BMZ, Alarmgeber, Brandmelder, Warntonsirene, Handfeuermelder, ...) Bild: Telenot, Aalen

In relativ einfachen BMZs oder bei älteren Modellen wird die sogenannte Grenzwert- oder Leitungstechnik verwendet. Das bedeutet, dass ein oder mehrere Brandmelder an eine "Meldeleitung" angeschlossen sind. Obwohl die BMZ einen Alarm meldet, kann mit dieser Einrichtung nicht genau erkannt werden, welcher Melder es ist. Daher wird keine individuelle Meldererkennung bereitgestellt.

Für fortschrittlichere Systeme wird die Ringbustechnologie verwendet, um diesen Nachteil zu beheben.

An einem solchen Ring können bei Bedarf

  • mehr als 100 Handfeuermelder,

  • automatische Melder,

  • Signalgeber

  • oder auch Kuppler

angeschlossen werden.Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Bus-Teilnehmer seine eigene Adresse besitzt, sodass er im BMZ identifiziert werden kann. Dies stellt sicher, dass das BMZ den genauen Entstehungsort des Feuers bestimmen kann.

Um eine maximale Zuverlässigkeit zu gewährleisten, ist die Stromversorgung redundant. Die Standard-Stromversorgung stammt aus dem Niederspannungsnetz. Wenn diese Quelle ausfällt, muss die Sicherheits-Stromversorgung automatisch einspringen. An dieser Stelle wird empfohlen, eine weitere Fallstudie zu überprüfen. Dies kann die Essenz dieses Buches betonen: Es geht nicht darum, tief in technische Details einzutauchen, die den Branchenexperten vorbehalten sind, sondern Facility-Manager mit ausreichendem Wissen für einen sicheren und korrekten Betrieb auszustatten.

Fallbeispiel BMA-Anlagenbetrieb vs. Störungsbeseitigung

Wenn das BMA ein Problem hat und in dieser Situation überwacht wird, wird die zur Behebung des Problems benötigte Zeit besonders wichtig.

Fall A: Wenn die Reparatur, also die Behebung des Problems, innerhalb von 24 Stunden erfolgt, reicht eine Sicherheits-Stromversorgung, die für eine Backup-Zeit von 30 Stunden ausgelegt ist.

Fall B: Wenn nicht garantiert werden kann, dass das Problem innerhalb von 24 Stunden behoben wird (einschließlich Sonn- und Feiertagen), muss die Backup-Zeit der Sicherheits-Stromversorgung mindestens 72 Stunden betragen.

Als Facility-Manager ist es daher wichtig, diese Anforderungen zu verstehen, bevor man die Aufgabe zur Ausschreibung der entsprechenden Wartungsarbeiten formuliert. In diesem Zusammenhang sollte auch auf die Begriffe 'Time to serve' und 'Time to fit' verwiesen werden, die im Kapitel Erstlinien-Service beschrieben werden.

Für Fall A, wenn er ausgelagert wird, muss der Auftragnehmer im Wartungsvertrag garantieren, dass das Problem tatsächlich innerhalb von 24 Stunden behoben wird. Jeder sollte die Konsequenzen dieser Anforderung bedenken und seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen.

Die Größe eines BMA ist im Grunde unbegrenzt, da Brandmeldeanlagen aus mehreren vernetzten Steuerpulten bestehen können. Das Hauptsteuerzentrum, das den Bericht an die Feuerwehr übermittelt, wird als Hauptsteuerzentrum bezeichnet. Es ist daher klar, dass alle relevanten Berichte an dieses Hauptzentrum weitergeleitet werden müssen. Auch alle Abschaltungen müssen an dieser Stelle sichtbar sein.

Die typischen Anforderungen an den Bedienteil der „zentralen Brandmeldezentrale“ sind:

  • Abruf der Störmeldungen,

  • „Durchblättern“ der Alarmmeldungen,

  • Rückstellung des Alarmzustandes,

  • Zu- und Abschaltung der akustischen Alarmierung, aller Brandfallsteuerungen, von einzelnen Meldern, Gruppen oder Brandfallsteuerungen.

Da das Design der BMA-Produkte je nach Hersteller variiert, muss gewährleistet sein, dass die Feuerwehr im Notfall schnell auf alle notwendigen Informationen zugreifen kann. Aus diesem Grund sind moderne BMA-Systeme heute mit standardisierten Bedien- und Anzeigegeräten für die Feuerwehr ausgestattet.

Auswahl und Anordnung von Brandmeldern

Die Grundlage für die Planung der Brandmelder ist (neben den bereits erwähnten notwendi-gen Konzepten) der jeweilige Grundrissplan der Objekte. Es versteht sich von selbst, dass sie für diesen Zweck genau den aktuellen Stand haben müssen.

Die Anordnung der Handfeuermelder erfolgt

  • an allen Ausgängen

  • und an den Zugängen zu den Fluchttreppen.

Die Wahl der Ausführungsart der automatischen Brandmelder wird bestimmt durch

  • die Raumnutzung

  • und die Umgebungsbedingungen.

Bei der Planung muss eingeschätzt werden, welche der möglichen Brandkenngrößen am sichersten vorzusehen sind und mit welchen zu Falschalarmen führenden Störgrößen gerech-net werden muss.

Fallbeispiel:

In Räumen, in denen unter Normalbedingungen keine nennenswerten Staub- und/oder Dampfkonzentrationen zu erwarten sind, werden bevorzugt Rauchmelder eingesetzt.

Melderzuordnung

Die folgende Tabelle zeigt, welche Brandmelder in Abhängigkeit von welcher Brandkenngröße eingesetzt werden sollten.

Melderart als Funktion der Dachneigung

Bei der Planung von Punkttyp-Detektoren zur Überwachung großer Bereiche für die frühe Brandentdeckung sind besondere Vorsicht und Fachkenntnisse erforderlich. Diese Fachkenntnis besteht darin, den zulässigen Überwachungsbereich für Punkttyp-Detektoren in Abhängigkeit von Raumhöhe und Deckenneigung zu bestimmen. Darüber hinaus ist der Abstand zwischen dem zu überwachenden Punkt und dem Detektor durch Normen begrenzt. Wenn diese standardisierten Anforderungen nicht erfüllt sind, muss eine geeignete Überlappung geplant werden. Idealerweise sollten überwachte Bereiche quadratisch sein. Die Tabelle gibt die zulässigen Seitenverhältnisse des überwachten Bereichs an, abhängig von der Dachneigung, die von den verwendeten Detektoren abgedeckt werden kann.

Die Anordnung der Detektoren hängt von den geometrischen Bedingungen der Räume ab. Zum Beispiel müssen Hitzedetektoren immer an der Decke installiert werden. In Räumen, die höher als 6 Meter sind, sollten Rauchmelder jedoch in einem bestimmten Abstand zur Decke installiert werden. Dies liegt daran, dass sich unter der Decke ein sogenanntes Hitzepolster bilden kann, das verhindert, dass der Rauch in der notwendigen Konzentration die Decke erreicht und dadurch Fehlalarme oder gar keine Alarme ausgelöst werden können.

Bei der Planung der Detektoren müssen Balken berücksichtigt werden, die eine Höhe von mehr als 20 cm oder mehr als 3% der Raumhöhe haben. Sie sollten als separate Räume behandelt werden.

Linienförmige Detektoren eignen sich in der Regel gut zur Überwachung großer Räume und erzeugen einen streifenförmigen Überwachungsbereich. Dieser Bereich variiert je nach den überwachten Brandparametern und der Raumhöhe.

Die Planung von Ansaugrauchmeldern entspricht der Anordnung von punktförmigen Rauchmeldern. Ein Nachteil ist, dass einzelne Detektoren nicht identifiziert werden können. Aus diesem Grund sind Überwachungsbereiche so begrenzt, dass pro Bereich nur bis zu fünf Detektoren verwendet werden. Dies gewährleistet eine ausreichende lokale Identifizierung. Jeder Überwachungsbereich besteht aus höchstens fünf benachbarten Räumen, alle mit angrenzenden Eingängen.

Voraussetzungen der zuverlässigen Funktion von Ansaugrauchmeldern sind:

  • eine lufttechnische Verbindung unter den Räumen,

  • geringe Druckunterschiede zwischen den einzelnen Räumen.

In Räumen, in denen aufgrund der in der Produktion oder anderen Prozessen verwendeten Technologie offene Flammen erwartet werden, sind Flammendetektoren besonders geeignet. Diese Detektoren werden in den oberen Ecken der Räume platziert, sodass sie den Überwachungsbereich aus verschiedenen Winkeln von oben betrachten können.

Brandmelder in der Übersicht

Die bereits erwähnten Detektoren werden nun genauer betrachtet. Im Grunde sind Brandmelder technische Geräte zur Branddetektion. Im Falle eines Brandes ändern sich physikalische Parameter innerhalb des Gerätes, was einen Alarm auslöst, der dann in der Brandmeldezentrale registriert wird.

In der Regel registrieren sie die entstandene Wärme oder den Rauch, der die Melder umgibt. Die Hauptunterschiede sind:

  • automatische Melder

  • und Melder mit Handbetätigung.

Beispiel für einen Gasmelder

Die durch die automatischen Melder erkennbaren Brandkenngrößen sind die folgenden:

  • Temperatur

  • Rauchpartikel

  • Trübung der Raumluft

  • Gase

  • UV- und Infrarotstrahlung.

Folgende Melder sind automatische Brandmelder:

  • Rauchmelder,

  • Wärmemelder,

  • Mehrkriterienmelder,

  • Ansaugrauchmelder,

  • linienförmige Rauchmelder,

  • linienförmige Wärmemelder

  • sowie Flammenmelder.

Bei den automatischen Meldungen unterscheidet man die folgenden grundsätzlichen Bau-formen:

  • Punktförmige Melder

  • Linienförmige Melder.

  • Melder, die ein ganzes Raumvolumen überwachen.

Linienförmige Rauchmelder

Funktionsprinzip eines linienförmigen Rauchmelders

Linien-Rauchmelder funktionieren auf der Grundlage der Verringerung eines Lichtstrahls aufgrund des Intensitätsverlustes, wenn dieser Strahl durch Rauch dringt. Der Empfänger erhält weniger Licht. Die Unterschiede in der Intensität werden in einem Signal im Detektor umgewandelt, das den Alarm auslösen kann.

Diese Detektoren werden manchmal als Lichtstrahl- oder Lichtschranken-Rauchmelder bezeichnet. Der größte Abstand zwischen Sender und Empfänger beträgt etwa 100 m. Einige Detektoren verfügen über Sender und Empfänger in derselben Einheit, in diesem Fall ist ein Reflektor an der gegenüberliegenden Wand erforderlich.

Der Anwendungsbereich hängt von der Raumhöhe ab. Diese Detektoren können einen Bereich von bis zu 14 m Breite überwachen, der maximal 1500 m² abdeckt.

Da sie empfindlich sind und durch geringe Vibrationen ausgelöst werden können, müssen sie an einer stabilen Wand oder Verstrebung befestigt werden. Andernfalls könnten Fehlalarme auftreten. Bei der Gestaltung des Systems sollte das endgültige Layout des Raums berücksichtigt werden. Beispielsweise könnte eine nachträglich installierte Kranbahn den Lichtstrahl unbeabsichtigt blockieren, wodurch das System unwirksam wird. Es ist auch wichtig sicherzustellen, dass Wartungsarbeiter den Lichtstrahl nicht blockieren, wenn sie sich beispielsweise auf Plattformen befinden. Ähnliche Überlegungen müssen für Renovierungen und andere Modifikationen gemacht werden.

Optische Rauchmelder

Ionisationsmelder (im Ruhezustand)

Punktuelle optische Rauchmelder gehören zu den am häufigsten verwendeten automatischen Brandmeldern. In Räumen, in denen keine technologischen Prozesse stattfinden, sind diese Melder sehr effektiv. Dazu gehören Büros, Hotels, Wohnungen, Einrichtungen des Gesundheitswesens, Besprechungs- und Verkaufsbereiche, Museen, Bahnhöfe und Flughäfen – praktisch überall.

Die Funktionsweise ist wie folgt zu erklären: Wenn es brennt, steigt durch den thermischen Auftrieb eine Schicht mit erhöhter Konzentration unter die Decke. Dort müssen die Melder angeordnet sein.

Man unterscheidet bei den optischen Rauchmeldern

  • Ionisationsrauchmelder

  • Optische Rauchmelder nach dem Durchsichtprinzip nach dem Streulichtprinzip.

Im Detektor befinden sich schwache radioaktive Isotope. Diese Isotope ionisieren die Luft in der Messkammer. An zwei Elektroden in der Messkammer wird eine Gleichspannung angelegt. Das elektrische Feld um die Elektroden zieht die ionisierten Luftmoleküle an. Bei einem Brand haften Rauchpartikel an den ionisierten Luftmolekülen in der Messkammer, was ihre Bewegung zwischen den Elektronen behindert. Dieser Vorgang kann durch eine Änderung der Stromstärke gemessen werden. Die Stromstärkenunterschied ändert einen vorher festgelegten Schwellenwert, wodurch der Alarm ausgelöst wird. Diese Methode ist sehr empfindlich, da sie auch kleinste Partikel in der Luft erkennen kann. So überzeugend das klingt, findet dieses Erkennungsprinzip bei punktförmigen Detektoren heute kaum noch Anwendung.

Mehrkriterienmelder

Mehrkriterienmelder mit optischer und thermischer Sensorik, Bild: Telenot, Aalen

Der Hauptvorteil von Mehrkriterienmeldern besteht in der Erkennung von mehreren Brand-kenngrößen.

Man kennt die folgenden hauptsächlich angewendeten Kombinationen:

  • optisch-thermische Melder

  • optisch-thermische Melder mit Gasdetektor

  • optische Melder mit zwei Erkennungsprinzipien und zusätzlichem Thermoelement.

Detektoren können einen gewissen Grad an Luftverschmutzung berücksichtigen, bevor sie einen Alarm auslösen. In Umgebungen wie Tiefgaragen, in denen durch Abgase ständig eine gewisse Luftverschmutzung herrscht, ist der Schwellenwert für einen optischen Temperaturdetektor höher eingestellt. Steigt jedoch die Temperatur aufgrund eines Feuers in der Tiefgarage, wird dieser Schwellenwert automatisch verringert, um eine zuverlässige Branderkennung zu gewährleisten.

Ansaugrauchmelder

Ansaugmelder mit Einzelstrangerkennung, Bild: Gero Gerber, Hohenfelden

Ansaugrauchmelder sind eine Kombination aus linearen und punktförmigen Brandmeldern. Sie überwachen nach demselben Prinzip wie die punktförmigen Melder an jedem Ansaugpunkt. Die Saugstellen bestehen aus feinen Löchern in Rohrleitungen. Diese Rohrleitungen leiten Luft zu einem Branddetektionselement, in der Regel einem optischen Rauchmelder, der durch einen Unterdruck angetrieben wird. Bei der Konfiguration dieser Rohrleitungen muss der Druckabfall aufgrund der zurückgelegten Gasstrecke berücksichtigt werden. Wenn der Luftweg länger wird, werden die Lochdurchmesser in den Rohrleitungen vergrößert, um dies zu berücksichtigen.

Im Vergleich zu einfachen Geräten wie optischen Rauchmeldern verwenden fortschrittliche Detektoren Lasertechnologie oder spektrale Analyse. Die Installationskosten für die Alarmrohre und zugehörigen Komponenten sind angesichts ihrer hohen Empfindlichkeit gerechtfertigt, wie die Tabelle zeigt.

Melder

Empfindlichkeit (Ansprechstelle [obsc/m] )

Punktförmige Rauchmelder

3,5000%

Ansaugrauchmelder

0,0025%

Ansprechstellen von Rauchmeldern

Ansaugrauchmelder können geringste Partikelbelastung in der Raumluft erkennen. Also be-merken sie beispielsweise sogar bereits leichte Schmorstellen in elektronischen Geräten.

Ihre vorrangigen Einsatzgebiete sind daher:

  • Bereiche mit hohen Anforderungen an die Früherkennung, wie z.B. Rechenzentren, Reinräume oder Technikräume von TV- und Radiosendern

  • schwer zugängliche Bereiche, wie z.B. oberhalb von Leistungstransformatoren sowie in Zwischendecken und Zwischenböden

  • verdeckte Anordnungen, wie z.B. in Museen und Baudenkmälern oder bei architekto-nisch anspruchsvollen Deckengestaltungen.

Beispielhafte Einstellwerte für die Empfindlichkeit von Rauchmeldern

Bei der Kalibrierung der Geräte werden die Bereiche der Lichtdämpfung festgelegt. Zum Beispiel könnte der Wert am Empfänger auf 100% eingestellt werden, das bedeutet ohne Dämpfung. Wenn Rauch das Licht abschwächt, werden nur 100% -x% empfangen, was den Alarm aufgrund dieser Abweichung auslöst.

Die Tabelle listet optimale Einstellwerte für Rauchmelder auf. Die Einstellungsanpassungen liegen in der Verantwortung des Herstellers oder des Installateurs des Systems.

Flammenmelder

Beispiel eines Flammenmelders, Bild: Esser, Neuss

Flammendetektoren werden insbesondere in großen Räumen verwendet. Sie überwachen spezifische Punkte, an denen sich Brände schnell im Raum ausbreiten können. Diese Detektoren erfassen die helle Wärmestrahlung, die von offenen Flammen im Infrarot- oder UV-Bereich ausgestrahlt wird. Sie erkennen dieses "Flackern", was sie in Bereichen mit Lichtreflexionen, wie sie beispielsweise von Wasser oder sich schnell bewegenden Maschinenteilen erzeugt werden, ungeeignet macht. Um Fehlalarme zu vermeiden, wird eine 2-Detektor-Abhängigkeit implementiert.

Einsatzgebiete von Flammenmeldern sind hauptsächlich:

  • Lager für brennbare Flüssigkeiten

  • Munitionsdepots

  • Anlagen der Petrochemie

  • Überwachung, z.B. von Lackieranlagen.

Handfeuermelder

Weil trotz aller ausgeklügelten Technik immer noch der Mensch mit seinen Sinnen der sensi-belste Erkenner von Bränden und deren Entstehung ist und bleibt, und weil nicht alle Räume mit Brandmeldern ausgestattet werden können und müssen, bleibt uns der ganz normale Handfeuermelder erhalten.

Solche Handfeuermelder müssen

  • im Verlauf von Flucht- und Rettungswegen

  • sowie an allen Ausgängen vorgesehen werden.

Beispiel eines Handfeuermelders, Bild: Telenot, Aalen

Das Design von Brandmeldeanlagen richtet sich nach den DIN EN 54 Standards. Gemäß diesen Standards sollten Detektoren rot gefärbt sein. Diese Regel gilt auch, wenn die Brandmeldeanlage nicht direkt mit der Feuerwehr verbunden ist. Um ein trügerisches Sicherheitsgefühl zu vermeiden, sollten nicht funktionierende Detektoren deutlich mit einem "Außer Betrieb" Schild gekennzeichnet sein.

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