Zum Inhalt springen

Betreiben raumlufttechnischer Anlagen

Facility Management: Handwerksdienste » Technik » Raumlufttechnische Anlagen

Betreiben raumlufttechnischer Anlagen

Raumlufttechnische Anlagen sind entscheidend für die Schaffung eines gesunden und angenehmen Arbeitsumfelds in gewerblichen und industriellen Räumlichkeiten

Ein effektives Management dieser Systeme hilft, die Luftqualität, Temperaturregelung und Feuchtigkeitskontrolle zu verbessern. Es ist unerlässlich, regelmäßige Wartungs- und Servicearbeiten an Lüftungs- und Klimaanlagen durchzuführen, um einen reibungslosen Betrieb und eine lange Lebensdauer zu gewährleisten. Der Einsatz von energieeffizienten und nachhaltigen Technologien in diesen Systemen kann Umweltauswirkungen reduzieren und Betriebskosten senken.

Allgemeine Bemerkungen und Geltungsbereich

Wie bei allen anderen technischen Systemen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sie zu beschreiben. Der Autor hat sich dafür entschieden, dies auf der Grundlage der VDI 3801 zu tun, da sie das grundlegende Wissen enthält, über das ein Facility Manager in Bezug auf Lüftungs- und Klimaanlagen verfügen sollte. Um die schnellen Entwicklungen im Bereich der Lüftungs- und Klimaanlagen in einem solchen Standardwerk zu berücksichtigen, wurde diese VDI erstmals im Jahr 1982 erstellt. Seitdem bietet sie in dieser Hinsicht eine zuverlässige Orientierung.

In Bezug auf den Betrieb der technischen Systeme ist es letztlich irrelevant, ob dies intern oder durch externe Unternehmen erfolgt. Entscheidend ist die Reihenfolge der Aktivitäten, und diese ist rein technisch und völlig unabhängig vom Betreiber.

Einzig wichtig ist,

  • die Funktion,

  • die Werterhaltung,

  • die wirtschaftliche Betriebsweise

  • und die Anlagenverfügbarkeit (Betriebsbereitschaft)
    sicherzustellen.

Das ordnungsgemäße Funktionieren und die Wartung von Systemen hängen von präzisen Aufgaben und deren Ausführung durch qualifiziertes Personal ab.

Die zuvor erwähnte VDI dient als solide Grundlage für die Grundoperation von Lüftungs- und Klimaanlagen, da sie die relevanten Standards und Vorschriften integriert. Die hierin enthaltenen Definitionen sind grundlegend. Die VDE-Richtlinie 3801 befasst sich nicht nur mit technischen Aspekten, sondern auch mit organisatorischen und finanziellen Überlegungen, die für den Betrieb der Anlage von wesentlicher Bedeutung sind. Ein Schlüsselmerkmal, das ihre allgemeine Anwendbarkeit sicherstellt, ist ihre Einhaltung des VDMA-Standardblatts 24186-03 für erforderliche Wartungsmaßnahmen. Dies beseitigt jegliche Mehrdeutigkeit bei der Bezugnahme auf das Wartungsdienstprogramm. Dies ist entscheidend für die Vergleichbarkeit von Angeboten bei Wartungs- oder Betriebsausschreibungen. Natürlich ist das Dienstprogramm auch ein Referenzpunkt für interne Arbeiten. Dies wird besonders kritisch, wenn entschieden wird, ob die Dienste für die Lüftungs- und Klimaanlagen intern oder ausgelagert werden sollen. Ohne eine klare vorherige Definition der Aufgaben des internen Personals während der Wartung oder des Betriebs ist es praktisch unmöglich, externe Dienstleistungen realistisch hinsichtlich des Dienstleistungsumfangs und der daraus resultierenden Kosten zu vergleichen. Das Hauptziel der Richtlinie besteht darin, die betriebliche Grundlage zu definieren, um sicherzustellen, dass der Energieverbrauch optimiert wird und dass das erforderliche Personal für die erforderlichen Aufgaben verfügbar ist. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um grundlegende Bedingungen, damit der Facility Manager sein Wartungsprogramm entwerfen und anschließend seine Organisation fundiert strukturieren kann.

Fallbeispiel:

Was gehört zu den raumlufttechnischen Anlagen?

In vielen realen Szenarien gibt es eine spürbare Diskrepanz zwischen Anforderungen und verfügbaren Ressourcen. Oft ist das Hauptproblem ein Personalmangel. Facility-Manager fühlen sich in solchen Situationen in der Regel machtlos. Mit den zuvor genannten Richtlinien können sie jedoch ihre Forderungen mit einem gewissen Maß an Objektivität belegen. Wenn das notwendige Personal dennoch nicht gewährt wird, haben sie zumindest einen wichtigen Schritt in Richtung persönlicher Entlastung gemacht. Jede Schuld für Unfälle oder daraus resultierende Schäden kann dann nachweislich von ihnen abgelenkt werden.

Die VDI 3801-Richtlinie bezieht sich auf Lüftungs- und Klimaanlagen. Die zutreffenden Definitionen sind in der DIN 1946-1 zu finden. Laut dieser Norm sind Lüftungs- und Klimaanlagen wie folgt definiert:

Zweck dieser Richtlinie ist es,

  • die Funktion,

  • die Werterhaltung,

  • die wirtschaftliche Betriebsweise und

  • die Anlagenverfügbarkeit (Betriebsbereitschaft) sicherzustellen.

Voraussetzung dafür ist eine entsprechende Bedienung und Instandhaltung.

Einschätzung des Aufwandes für das Betreiben

Da die Auslegung von Lüftungs- und Klimaanlagen sowohl vom nachgelagerten Volumen als auch von der gewünschten Luftqualität abhängt, kann die Kostenschätzung herausfordernd sein. Es ist offensichtlich, dass die Anforderungen an die Reinraumtechnik völlig anders sind als beispielsweise für einen Konferenzraum.

Daher hängt die Anzahl des für diese Aufgabe benötigten Personals stark von der Luftqualität und ihrem Volumen sowie der Qualifikation des Personals ab, je nach Komplexität der Systeme und ihren Betriebsanforderungen. Es gibt an dieser Stelle also keine allgemeinen Richtlinien, und falls doch, sollten sie mit Vorsicht betrachtet werden. Einige Tabellen bieten solche allgemeinen Richtlinien. Dies ist beispielsweise bei VDI 2064 der Fall. Für sehr grobe Schätzungen könnte Folgendes gelten:

Es ist bereits eine Herausforderung, einen solchen durchschnittlichen normativen Nutzungszeitraum zu definieren, umso mehr, wenn der Installationsaufwand hoch ist. Zum Beispiel haben Ventilatoren, Kanäle, Einrichtungen, Dämpfer und andere Steuergeräte, Wärmetauscher, Befeuchter, Entfeuchter usw. oft sehr unterschiedliche normative Lebensdauern. Und, wie leicht zu verstehen ist, hängen diese auch vom Betriebsmodus ab, d.h. von der täglichen Betriebsdauer, die für die Systeme oder Komponenten vorgesehen ist.

Fallbeispiel:

Ein Anlageningenieur soll seinem Management die Kosten mitteilen, die mit dem Bau und Betrieb eines Lüftungs- und Klimasystems (im Rahmen anderer Gebäudetechnik) verbunden sind, wenn das System im Rahmen eines PPP-Projekts eingerichtet wird. Doch das Management ist nicht bereit, eine Planungsvorgabe zu erteilen, nicht einmal eine vorläufige, aufgrund von Risiken oder Kosten. Der Autor hat mehrmals festgestellt, dass der Anlageningenieur mit dieser Anforderung Probleme hat. Eine solche Aufgabe ist ihm gegenüber unfair. Egal, was er tut - ob er recherchiert, kalkuliert, bewertet, Interviews führt usw. - er wird keine verlässliche Antwort geben können.

Besonders zu beachten bei einer Lebenszykluskostenrechnung sind:

  • die geringere Kosteninanspruchnahme in den ersten Jahren nach Erstellung der Anlage

  • Berücksichtigung von Garantiekosten

  • Berücksichtigung der normativen Nutzungsdauer unter Beachtung durchschnittlicher Betriebszeiten der Anlagen.

  • Einschätzung der Güte der Instandhaltung (Kenntnis des Schwindens des Abnutzungsvorrates; zum Beispiel durch Inspektion).

Deckblattauszug aus VDI 3807/3 zur einführenden Information

Bis jetzt haben wir nur über die anfallenden Kosten (Kapitalkosten) und die Kosten des Anlagenbetriebs (Betrieb und Wartung) gesprochen. Ein weiterer bedeutender Einflussfaktor auf die Kosten ist der Energieverbrauch. Um den Energieverbrauch eines bestehenden Gebäudes beurteilen zu können, gibt es unter anderem die sehr hilfreiche VDI-Richtlinie 3807 ff.

Heizenergieverbrauchskennwerte kWh/Bett * a

Als ein Beispiel von vielen sei hier aus o.g. Richtlinie das Krankenhaus als Energieverbraucher aufgeführt:

Wasserverbrauchskennwerte Liter/Bett * a

Stromverbrauchskennwerte kWh/Bett * a

„Anzahl der Gebäude“ bedeutet hier die Anzahl der Gebäude, die zur Erstellung des Diagramms untersucht wurden.

Beispiel aus o.g. Diagrammen:

Mehr als 35 Gebäude haben einen Heizenergieverbrauchsindex von 22.559 kWh/Bett * a, wobei jeweils nur ein Gebäude den Mindest- und Höchstwert hat. Daher ist 22.559 wahrscheinlich der Benchmark-Wert, den man anstreben sollte, da dies in der Praxis am häufigsten erreicht wird.

Fallbeispiel:

Der Facility Manager, der über ein sehr breites Spektrum an Fachwissen verfügt, sollte nicht erwarten, dass er eine so umfangreiche Richtlinie in seiner täglichen Arbeit proaktiv anwendet. Sein Fachwissen und vor allem seine praktische Umsetzung sollten nicht zu tief in jede Nuance der Berechnungen eintauchen.

Er sollte jedoch über die verfügbaren Methoden und Richtlinien für diese Berechnungen informiert sein. Nach Meinung des Autors reicht es aus, wenn der Facility Manager sich dessen bewusst ist:

  • welche diesbezüglichen Richtlinien existieren,

  • welche wesentlichen Richtlinien es gibt,

  • welche wesentlichen Inhalte sie haben,

  • dass zu erwartende laufende Kosten für die Veränderung oder die Neuerrichtung von technischen Anlagen relativ präzise (voraus-)berechenbar sind,

  • dass diese Kosten im Wesentlichen bestehen aus kapitalgebundenen Kosten bedarfsgebundenen Kosten (Verbrauch) betriebsgebundenen Kosten und sonstigen Kosten.

  • dass es legitim ist, wenn er solche Berechnungen von der durch ihn beauftragten Stelle anfordert,

  • und sich die Sache plausibel erklären lässt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf Alle erlauben erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen und die Möglichkeit, einzelne Cookies zuzulassen oder sie zu deaktivieren, erhalten Sie in unseren Cookies-Einstellungen.