Künstliche Beleuchtung
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Künstliche Beleuchtung ist für Arbeitsstätten unerlässlich, um ausreichende Lichtverhältnisse unabhängig von Tageslicht zu gewährleisten
Die Entscheidung für energieeffiziente Beleuchtungsoptionen wie LEDs reduziert nicht nur den Energieverbrauch, sondern verlängert auch die Lebensdauer von Beleuchtungssystemen. Es ist wichtig, die Farbe und Helligkeit des Lichts zu berücksichtigen, um den Anforderungen der Mitarbeiter gerecht zu werden und einen angenehmen Arbeitsplatz zu gewährleisten. Die Anpassung künstlicher Lichtquellen an bestimmte Arbeitsplätze erhöht die Anpassungsfähigkeit und verbessert die ergonomischen Bedingungen.
- Künstliche Beleuchtung
- Allgemeine
- Der Tageslichtquotient
- Beleuchtungsstärke
- Umgebungsbereich
- Begrenzung
- Künstliche Beleuchtung im Freien
Allgemeine Anforderungen
Wir sind auf künstliche Beleuchtung angewiesen, da unsere Aktivitäten oft nicht mit den natürlichen Tageslichtstunden übereinstimmen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Arbeitsplätze über die notwendige Beleuchtung verfügen, um die Sicherheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter zu gewährleisten. Leider kann dieser Standard nicht alle gleichmäßig befriedigen, da sich die Sehbedürfnisse mit dem Alter ändern. Was für jüngere Mitarbeiter ausreichend Licht sein könnte, reicht möglicherweise nicht für ihre älteren Kollegen aus. Idealerweise wären Arbeitsplätze auf bestimmte Altersgruppen zugeschnitten, aber dies ist kein machbarer Ansatz. Daher sollten mit zunehmendem Alter die notwendigen Anpassungen an die Beleuchtungsqualität berücksichtigt werden.
Dabei handelt es sich in erster Linie
um eine höhere Beleuchtungsstärke
und um höhere Anforderungen, um die Blendung zu begrenzen.
Der Hauptzweck der Beleuchtung besteht darin, eine ausreichende Sichtbarkeit zu gewährleisten und übermäßige Belastung aufgrund lang anhaltender suboptimaler Beleuchtung zu verhindern. Wie bereits hervorgehoben, hat die Beleuchtung vielfältige Auswirkungen auf Menschen. Wenn die Beleuchtung angemessen ist, ist ihre Wirkung vorteilhaft. Es ist entscheidend, dass das Facility-Management dies berücksichtigt.
Die Beleuchtungsstärke wird an zuvor festgelegten Stellen sowohl innen als auch außen gemessen. Insbesondere im Freien ist es wichtig, die Messung an einem klaren Ort ohne Schatten und reflektierende Störungen durchzuführen. Gleichzeitig wird die Beleuchtungsstärke im Raum ermittelt.
Beleuchtungsstärke und altersbedingte Anforderungen
Die Beleuchtungsstärke spielt eine zentrale Rolle bei der Beleuchtung und bestimmt, wie genau man Details erkennen kann. Aus Sicht eines Optikers wird die Fähigkeit, kleinste visuelle Details zu erkennen, als Sehschärfe bezeichnet. Wer die letzte Zeile deutlich lesen kann, hat eine hohe Sehschärfe. Die meisten wissen aus Routineuntersuchungen bei einem Augenarzt oder Optiker, dass die Sehschärfe mit dem Alter abnimmt. Darüber hinaus nimmt auch die Fähigkeit ab, zwischen verschiedenen Helligkeitsstufen zu unterscheiden und schwache Kontraste wahrzunehmen. Dieser verringerten Sensitivität kann bis zu einem gewissen Grad durch Erhöhung der Beleuchtungsstärke entgegengewirkt werden, aber sie ist keine vollständige Lösung.
Leider nimmt mit fortschreitendem Alter, während die Sehqualität abnimmt, die Empfindlichkeit gegenüber Blendung zu. Wie das untenstehende Diagramm zeigt, steigt die Blendempfindlichkeit zwischen 60 und 65 Jahren stark an. Das bedeutet, dass sie in diesen fünf Jahren etwa so stark zunimmt wie bis zum 50. Lebensjahr, also um etwa 20%. Es ist bekannt, dass diese Veränderung nicht plötzlich, sondern allmählich eintritt. Folglich haben ältere Mitarbeiter gegen Ende ihrer Berufslaufbahn oft größere Sehprobleme, als sie selbst erkennen. Es liegt daher in der Verantwortung des Facility Managements, diesen Zusammenhang zu erkennen, zu verstehen und mit geeigneten Maßnahmen darauf zu reagieren.
Hier werden besondere Anforderungen an die Gestaltung des Umfelds bezüglich
Beleuchtung,
Formgebung und Kontrast
sowie Farbe gestellt.
In Räumen, in denen Personen mit einer verbleibenden Sehschärfe von 0,1 arbeiten, ist es wesentlich, die räumliche Orientierung zu erleichtern, beispielsweise durch Einführung von Farb- und Leuchtdichte-Kontrasten. Leuchtdichte-Kontraste sind besonders wichtig, wenn eine Farbsehstörung vorliegt.
Fallbeispiel:
Arbeiten an Handgeräten, wie Kettensägen, Bohrhämmern, Rasenmähern und akkubetriebenen Schraubendrehern, beinhalten deren Reparatur an einem bestimmten Arbeitsplatz. Der Prozess umfasst eine Reihe von Aufgaben wie Demontage, Teileaustausch, Montage und Prüfung.
Obwohl die Tätigkeit "Reparatur von Handgeräten" nicht ausdrücklich im Anhang 1 der ASR Beleuchtung A 3.4 erwähnt wird, muss vernünftigerweise bestimmt werden, welche der Tätigkeiten in der Tabelle dieser am ehesten entspricht. Aufgrund der Geräteunterschiede wird Punkt 16.14, "Feinmontagearbeit", gewählt, was bedeutet, dass der Arbeitsplatz mit einer Beleuchtung von 500 lx ausgestattet sein sollte. Wenn detaillierte Montage- oder Inspektionsarbeiten erforderlich sind, wird eine Beleuchtung von 750 lx benötigt.
Typische Beleuchtungsstärken sind 100, 150, 200, 300, 500, 750, 1000 und 1500 (Werte in [lx]). Um Verbesserungen zu bemerken, sollte die Beleuchtungsstärke um eine Stufe erhöht werden, zum Beispiel von 500 lx auf 750 lx, wie im Beispiel dargestellt.
Es gibt klare Richtlinien, wann eine solche Erhöhung der erforderlichen Mindestbeleuchtungsstärke vorgenommen werden sollte, nämlich:
Die Sehaufgabe für den Arbeitsablauf ist kritisch bzw. unzureichend.
Die Genauigkeit oder erhöhte Konzentration sind für den Arbeitsablauf von besonderer Bedeutung.
Die Aufgabendetails sind klein.
Es sind geringe Kontraste vorhanden.
Individuelle oder altersbedingt veranlagte Sehschwächen müssen ausgeglichen werden.
In großen Produktionsstätten oder Büros können Lichter in Bereichen ausgeschaltet werden, in denen sie nicht benötigt werden, vorausgesetzt, die elektrische Installation erlaubt dies. Dies ist zwar eine effektive Methode, um Energie zu sparen, es ist jedoch wichtig, aus Sicherheitsgründen sicherzustellen, dass freiliegende Bereiche nicht völlig dunkel bleiben. In solchen Zonen sollte die empfohlene Beleuchtungsstärke der von Wegen entsprechen.
Das Hauptbild ist interessant aufgrund der zwei unterschiedlichen Beleuchtungssysteme im Raum. Es gibt die Hauptzimmerbeleuchtung für die dort sitzenden Arbeiter und ein separates Beleuchtungssystem für die Tafel. Dieses Szenario führt zu einem breiteren Prinzip: Maßgeschneiderte Beleuchtungslösungen werden relevant, wenn das Design der Arbeitsplätze und ihrer Umgebung definiert ist oder wenn verschiedene Aufgaben in einem Raum unterschiedliche Lichtverhältnisse erfordern, wie Schreibtische und eine Tafel.
Mit diesem Ansatz wird es machbar, Energie zu sparen, indem jedem Bereich das richtige Licht zugewiesen wird. Obwohl dies einfach erscheint, treten in der praktischen Anwendung oft Herausforderungen auf. Detaillierte Spezifikationen für diese Planungsebene sind selten von vornherein verfügbar. Nachträgliche Änderungen sind nicht nur herausfordernd, sondern auch kostspielig. Das bedeutet, dass Facility-Manager möglicherweise Beschwerden über minderwertige Beleuchtung erhalten. Sie könnten gezwungen sein, temporäre Lösungen zu suchen, um ihre Kunden in gewissem Maße zufrieden zu stellen. Ein wichtiger Hinweis für Planer ist sicherzustellen, dass Unterschiede in der spezialisierten Beleuchtung, sowohl in Bezug auf Beleuchtungsstärke als auch auf Farbwiedergabe, in Räumen oder großen Produktionsbereichen nicht übermäßig ausgeprägt werden.
Umgebungsbereich des Arbeitsplatzes
Die entsprechenden Vorschriften legen fest, dass zwischen der Beleuchtung des Arbeitsplatzes und der Beleuchtung in dessen Umgebung eine Verbindung bestehen muss. Wenn beispielsweise der Arbeitsplatz mit einer Beleuchtungsstärke von 300 lx ausgestattet ist, muss die Beleuchtungsstärke im angrenzenden Bereich mindestens 200 lx betragen. Bei Arbeitsplätzen mit 500 lx oder mehr sollte die durchschnittliche Beleuchtungsstärke im umliegenden Bereich nicht weniger als 300 lx betragen.
Im Allgemeinen darf die Mindestbeleuchtungsstärke in Bereichen in der Nähe des Arbeitsplatzes nicht weniger als die Hälfte der durchschnittlichen Beleuchtungsstärke dieses umgebenden Bereichs betragen.
Fallbeispiele:
Laut Anhang C ASR 3.4 (23.6 Arbeiten an Holzbearbeitungsmaschinen) benötigt eine Bandsäge eine Mindestbeleuchtungsstärke von 500 lx. Dieser Wert wird im Arbeitsbereich durch die Deckenbeleuchtung erzeugt. Um die Schnittstelle (Gefahrenpunkt) der Maschine noch besser zu beleuchten, wird ein zusätzliches Licht an der Maschine angebracht, das direkt auf die Arbeitsstelle gerichtet werden kann.
Gemäß ASR A 3.4 wird für Uhrmacher-Arbeitsplätze eine Mindestbeleuchtungsstärke von 1500 lx benötigt. Dieser Wert muss nur im spezifischen Bereich erfüllt werden, der für die Sehaufgabe relevant ist. Um dies zu gewährleisten, wird eine zusätzliche Arbeitsplatzleuchte am Montagetisch befestigt. Im gesamten Arbeitsbereich sollte eine durchschnittliche Beleuchtungsstärke von 500 lx vorherrschen und sie darf an keiner Stelle im Raum unter 300 lx fallen, was durch die Deckenbeleuchtung sichergestellt wird.
Die nachfolgende Tabelle enthält die vorgegebenen Werte, die den verschiedenen Beleuchtungsstärke-Niveaus zugeordnet sind.
Es bedeuten:
Ē m Mindestwert der Beleuchtungsstärke
Ē Beleuchtungsstärke
U0 ist die Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke Ē min : Ē, daraus ergibt sich
Ē min der niedrigste Wert der Beleuchtungsstärke.
Beim Lesen könnten einige Personen eine Erkenntnis erleben. Sie könnten über interne Versetzungen nachdenken, die sie eingeleitet oder durchgeführt haben. Wurden diese Kriterien wirklich berücksichtigt? Was passiert, wenn nach einem Unfall festgestellt wird, dass die Beleuchtungsauswahl nicht korrekt war?
Begrenzung von Reflexionen auf dem Bildschirm
In der heutigen Zeit ist ein Arbeiten ohne Computer undenkbar. Die meisten Arbeitsplätze sind mittlerweile Computersteuerpunkte mit Bildschirmen. Ungünstige Lichtverhältnisse oder Reflexionen können den Computerbetrieb beeinträchtigen. Daher ist es wesentlich, diese störenden Reflexionen zu verringern oder zu beseitigen.
Der erste Schritt ist die Auswahl von nicht reflektierenden Bildschirmen. Anschließend können Reflexionen durch Beleuchtung vermieden werden, wenn lichtreflektierende Lampen verwendet werden. Lampen mit einem UGR-Wert von s = 19 sind hierfür geeignet, da sie die Luminanz einschränken, die auf einem Bildschirm reflektieren könnte.
Bei Laptops wird empfohlen, den Bildschirm auf etwa 35° zu neigen. Jedoch könnte die Entspiegelung bei dieser Neigung nicht effektiv sein. In den meisten Fällen verfügen Facility-Manager möglicherweise nicht über detaillierte Kenntnisse dieser Nuancen.
Es ist jedoch wichtig, dass sie über grundlegende Kenntnisse verfügen und bei Bedarf Expertenrat einholen, vielleicht indem sie sich auf das entsprechende... beziehen.
Künstliche Beleuchtung im Freien
Da viele Arbeitsplätze ganz oder teilweise im Freien liegen, müssen die entsprechenden Vorschriften auch hier streng eingehalten werden, insbesondere bei Nacht oder bei ungünstigen Wetterbedingungen. Die zugehörigen Mindestwerte für die Beleuchtungsstärke finden sich beispielsweise in der hier erwähnten ASR A 3.4 und im Anhang 2.
Wie auch an anderen Stellen dieses Buches betont wird, sind Risikobewertungen für solche Umgebungen unerlässlich, um unter anderem die notwendigen Beleuchtungsstärkewerte zu identifizieren und anschließend einzuhalten. Aufgrund der Komplexität und Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit Arbeitsplätzen im Freien kann es schwierig sein, die geforderte Beleuchtungsstärke ohne zusätzliche Kosten aufrechtzuerhalten. Um zu verdeutlichen, was hier gemeint ist, dient das folgende einfache Beispiel:
Fallbeispiel:
Um eine angemessene Beleuchtung für den Gabelstaplerbetrieb bei Nacht auf einem Firmengelände zu gewährleisten, sollte der gesamte Bereich mit einem Beleuchtungssystem ausgestattet sein, das durchgängig die erforderliche Mindestbeleuchtungsstärke erzeugt. Man kann den Gabelstapler jedoch auch mit geeigneten Scheinwerfern ausstatten und bei Bedarf gezielte Schutzmaßnahmen oder lokale Beleuchtungssysteme hinzufügen, um die Sicherheit auch ohne umfassende optimale Beleuchtung zu gewährleisten.
Es ist klar, dass jede Situation hier einzigartig ist. Im Wesentlichen besteht die Hauptaufgabe des Facility-Managers darin, diese Risikoanalyse durchzuführen oder überwachen zu lassen. Ist dies erledigt, können die notwendigen Maßnahmen zur Gewährleistung des Sicherheits- und Gesundheitsschutzes identifiziert und geplant werden. In einigen Fällen reicht regelmäßige Wartung (wie Inspektion und, falls erforderlich, Austausch) aus, um die Lichtintensität auf ihrem ursprünglich geplanten Niveau zu halten.
Was ? | Wie? |
---|---|
Tätigkeiten im Freien an orts-festen Arbeitsplätzen | Wenn die Tätigkeiten denen in Räumen entsprechen, dann müssen sie mit den für Innenräume notwendigen Beleuchtungsstärken beleuchtet werden. |
partiell mindestens verdoppel-te Beleuchtungsstärken | Dazu sollte die Beleuchtungsstärke partiell mindestens verdoppelt werden. In jedem Fall müssen Sicherheitsfarben einwandfrei erkennbar sein. |
Adaptionszeiten | Übergänge von Innenräume nach außen und umgekehrt, zum Beispiel Halleneinfahrten, sind gefährlich, weil sich das Auge oft nicht schnell genug an die unterschiedlichen Helligkeiten anpassen kann. Das ist bei der Planung bzw. Ausstattung zu berücksichtigen. |
Besondere Gefahrenbereiche | z. B. Kreuzungen von Fahrzeugen mit fußläufigem Verkehr sollten Warnungen erfolgen, indem die Gefahrenstellen durch die Beleuchtung kenntlich gemacht werden. Hierzu kann eine andere Lichtfarbe eingesetzt oder die Beleuchtungsstärke angehoben werden. |
Andere Lichtfarbe einsetzen | An besonderen Gefahrenbereichen kann der Warneffekt durch Wahl einer anderen Lichtfarbe erhöht werden. |