04125 2719982  Gebündelte Handwerksleistungen für die Metropolregion Hamburg

Beleuchtung von Arbeitsstätten

Beleuchtung von Arbeitsstätten

Eine angemessene Beleuchtung von Arbeitsstätten fördert die Produktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeiter

Die Auswahl energieeffizienter Beleuchtungssysteme trägt zur Reduzierung des Energieverbrauchs und zur Senkung der Betriebskosten bei. Unternehmen sollten die Beleuchtungsanforderungen für verschiedene Arbeitsbereiche berücksichtigen, um optimale Lichtverhältnisse zu schaffen. Die Integration intelligenter Beleuchtungssysteme ermöglicht eine bedarfsgerechte Steuerung und Anpassung der Beleuchtungsbedingungen.

Allgemeine Einführung, Ziele

Das Facility Management ist auf unterschiedliche Weisen für die Beleuchtung von Arbeitsplätzen verantwortlich. Dies hängt davon ab, ob das Facility Management im Auftrag eines Unternehmens handelt, das die technischen Systeme für die Beleuchtung sowie die Beleuchtungsinfrastruktur und die Arbeitsplätze selbst besitzt, oder ob seine Verantwortlichkeiten auf gemietete Räumlichkeiten beschränkt sind. Im letzteren Fall müssen im Rahmen des Mietvertrags mehrere Schnittstellen festgelegt werden. Die folgenden Bemerkungen zu diesem Thema betreffen jedoch ausschließlich die technischen Aspekte und bleiben von diesen Überlegungen unberührt.

Es liegt grundlegend in der Verantwortung des Arbeitgebers, die von ihm betreuten Arbeitsplätze so zu gestalten, dass die Mitarbeiter bei ausreichender Sicht arbeiten können, ohne ihre Gesundheit zu beeinträchtigen.

Das bedeutet,

  • dieser Vorgang ist optimal zu unterstützen,

  • und Unfälle und Fehlbeanspruchungen und damit verbundene Fehlhandlungen müssen vermieden werden.

Die korrekte Gestaltung der Beleuchtung ist jedoch nicht nur aus Sicht des Arbeitsschutzgesetzes wichtig. Wir erinnern uns an den Begriff "Wohlbefinden", der dazu dient, die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu steigern. Gute Beleuchtung kann auch dazu beitragen, die Mitarbeitermotivation und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern, was potenzielle Auswirkungen auf die Leistung und Produktivität haben kann.

Eine wertvolle Informationsquelle, auf die Facility Manager in diesem Zusammenhang zurückgreifen können, ist die ASR A3.4 "Beleuchtung". Diese Richtlinie legt Mindestanforderungen in Bezug auf Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz fest, und diese Mindeststandards gelten im Allgemeinen. Es kann jedoch vorkommen, dass bestimmte Arbeitsplätze spezielle Merkmale aufweisen und daher maßgeschneiderte Beleuchtungslösungen erfordern.

Eine solche Überlegung betrifft altersbedingte Veränderungen der Sehleistung. Facility Management sollte berücksichtigen, wer einen bestimmten Arbeitsplatz nutzt, da ältere Personen oft "mehr Licht" für die gleichen visuellen Aufgaben benötigen. In den folgenden Aussagen wird näher erläutert, was dies bedeutet.

Für Mitarbeiter mit Sehbehinderungen ist offensichtlich, dass Beleuchtungsanpassungen klar identifiziert und entsprechend umgesetzt werden müssen, wobei die spezifische Art der Behinderung berücksichtigt werden muss.

Die zuvor erwähnte ASR A3.4 "Beleuchtung" ist eine wertvolle Referenz, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, in denen spezialisiertes Beleuchtungswissen begrenzt sein kann. Diese Richtlinie ist jedoch auch für Planer, Aufsichtsbehörden der Unfallversicherungsträger, Landesämter und Behörden von Bedeutung.

Man findet hier die folgenden fachlichen Ausführungen:

  • Zielstellung/Anwendungsbereich/Begriffsbestimmungen

  • Beleuchtung mit Tageslicht

  • Künstliche Beleuchtung in Gebäuden

  • Künstliche Beleuchtung im Freien

  • Betrieb, Instandhaltung und orientierende Messung

  • Abweichende/ergänzende Anforderungen für Baustellen.

Die ASR umfasst Aspekte der natürlichen und künstlichen Beleuchtung von Arbeitsplätzen, sei es in Gebäuden, temporären Strukturen oder im Freien. Diese Richtlinien sind im Allgemeinen anwendbar, es sei denn, spezielle technologische oder betriebliche Anforderungen erfordern alternative Beleuchtungsüberlegungen, wie beispielsweise in Fotolabors oder Kinos, unter anderem. In diesen besonderen Szenarien wird eine Risikobewertung erforderlich, um geeignete Maßnahmen zu ermitteln.

Ein weiterer Aspekt im Zusammenhang mit der Beleuchtung betrifft den Schutz vor Sonnenstrahlung, die sich in Form von Licht und Wärme am Arbeitsplatz auswirken kann. Für weitere Informationen gilt ASR A 3.5 "Raumtemperatur". Weitere Anleitungen zu "Anforderungen zum Schutz vor thermischer Belastung durch Sonnenstrahlung" finden Sie in der DGUV Information 215-444 "Sonnenschutz im Büro". Dies unterstreicht die Vorteile von Arbeits- und Gesundheitsschutzrichtlinien sowie ähnlichen Normen oder normähnlichen Dokumenten. Grundsätzlich hat jeder Arbeitgeber einen gewissen Spielraum, bleibt jedoch für das Wohlergehen seiner Mitarbeiter verantwortlich. Bei Schäden an Mitarbeitern erfolgt eine Untersuchung zur Überprüfung der Angemessenheit ihrer Maßnahmen.

Die Einhaltung der ASR deutet darauf hin, dass die erforderlichen Anforderungen erfüllt wurden. Wenn jedoch die ASR (oder eine entsprechende Vorschrift) nicht eingehalten wird, muss der Arbeitgeber die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter auf alternative Weise sicherstellen - eine Situation, die für den Arbeitgeber ein Risiko darstellt, wenn geeignete Bedingungen für die Einhaltung fehlen.

Der Arbeitsplatz

Ein fester Begriff ist hierbei „der Bereich des Arbeitsplatzes“. Unter dem Bereich des Arbeitsplatzes versteht man die folgenden Flächen:

Fläche

Erläuterung

Arbeitsfläche

Fläche in Arbeitshöhe, auf der die eigentliche Arbeitsaufgabe ver-richtet wird.

Bewegungsfläche

zusammenhängende unverstellte Bodenflächen am Arbeitsplatz, die mindestens erforderlich sind, um den Beschäftigten bei ihrer Tätig-keit wechselnde Arbeitshaltungen sowie Ausgleichsbewegungen zu ermöglichen.

Teilfläche

Fläche mit höheren Sehanforderungen, z. B. Lesen, Schreiben, Messen, Kontrollieren und Betrachten von Fertigungsprozessen, innerhalb einer Arbeitsfläche.

Stellflächen

alle dem unmittelbaren Fortgang der Arbeit dienenden Stellflächen

Umgebungsbereich

räumlicher Bereich, der sich direkt an einen Bereich oder mehrere Bereiche von Arbeitsplätzen anschließt oder durch die Raumwände oder Verkehrswege begrenzt wird.

Definition „Bereich des Arbeitsplatzes“

Flächendefinition in Bezug auf Beleuchtung

Der Bereich des Arbeitsplatzes setzt sich am Büroarbeitsplatz aus der Arbeitsfläche und der Bewegungsfläche zusammen.

Der Bereich des Arbeitsplatzes besteht aus der

  • Arbeitsfläche und den

  • Bewegungsflächen

Bereichseinteilung eines Büros

Die angrenzende Fläche nennt man den Umgebungsbereich. Die Bewegungsfläche ist gemäß ASR A 1.2 "Raumabmessungen und Bewegungsflächen" definiert und muss mindestens 1 m tief sein.

Beleuchtungsstärke

Die Maßeinheit, die die Lichtmenge auf einer Oberfläche quantifiziert, nennt man Beleuchtungsstärke und wird in der Regel in Lux (lx) gemessen. Das Symbol E steht für die mittlere Beleuchtungsstärke, die als E mittel bezeichnet wird und die Beleuchtungsstärke über eine bestimmte Fläche hinweg darstellt. Im Gegensatz dazu steht E min, was die minimale Beleuchtungsstärke repräsentiert und den niedrigsten Beleuchtungswert innerhalb einer definierten Fläche darstellt. Diese Fläche kann als Arbeitsbereich oder dessen unmittelbare Umgebung verstanden werden.

Die Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke

Lichttechnische Größen (Lichtstrom, Beleuchtungsstärke, Leuchtdichte)

Das Symbol U o wird (zumindest in den europäischen Normen) zur Darstellung der Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke verwendet. In den Normen gibt es auch einen weiteren Begriff, nämlich den "Wartungswert der Beleuchtungsstärke".

Die folgende Formel wird zur Berechnung der Gleichmäßigkeit verwendet. Die Gleichmäßigkeit (Uo) wird ermittelt, indem die minimale Beleuchtungsstärke durch die durchschnittliche Beleuchtungsstärke in einem festgelegten Bereich dividiert wird.

Natürliche Beleuchtung

Jeder weiß, das Tageslicht wirkt auf den Menschen stimulierend. In der Nachtschicht ist das Arbeiten schwieriger. Es wird mehr Konzentration benötigt. Die Entwicklungsgeschichte der Menschen sieht Nachtschichten eigentlich auch nicht vor.

Also gibt es für das Facility Management gleich zwei Aufgaben für die Nachtschicht:

  • die Arbeitsstätten so beleuchten, dass keine Unfälle passieren

  • und mithilfe des Lichtes stimulierend und motivierend beeinflussen.

Dennoch gilt dieses Prinzip nicht nur für Nachtschichten, sondern auch für abgedunkelte Räume während des Tages, da diese die Motivation und das Wohlbefinden beeinträchtigen können. Daher ist es unerlässlich, ausreichende Arbeitsplatzbeleuchtung mit Tageslicht bereitzustellen oder es, falls nicht verfügbar, möglichst realistisch nachzubilden.

Tageslicht bietet während des Tages im Freien erhebliche Beleuchtungsstärken. Selbst an einem bewölkten Novembertag erreicht es etwa 5000 Lux. Die höchsten Beleuchtungsstärken im Freien werden im Sommer gemessen, mit bis zu 100.000 Lux bei direktem Sonnenlicht und mindestens 20.000 Lux an bedeckten Tagen. Somit steht reichlich natürliches Licht zur Verfügung; der Schlüssel liegt darin, es effizient in den Arbeitsbereich zu bringen.

Darüber hinaus erfüllt Tageslicht eine doppelte Funktion, indem es nicht nur die Sicht verbessert, sondern auch zur Synchronisierung unserer "inneren Uhren" durch Variationen in Farbe und Intensität im Laufe des Tages beiträgt. Nebenbei gesagt können auch Energiekosten durch künstliche Beleuchtung reduziert werden. Es ist jedoch entscheidend, Tageslichtlösungen effektiv am Arbeitsplatz umzusetzen.

Negative Einflüsse sollen vermieden werden, weshalb insbesondere folgende Einflüsse zu beachten sind:

  • zu wenig Licht,

  • Licht von der falschen Seite,

  • zu hoher Wärmeeintrag,

  • Blendwirkung.

  • Beleuchtungsniveau,

  • Sichtverbindung nach außen,

  • Lichtfarbe, Farbwiedergabe und Farbwirkungen.

Daher müssen all diese Faktoren bei der Planung von Fenstern, Dachfenstern und Sonnenschutzsystemen berücksichtigt werden. Die folgenden Abschnitte werden auf die Qualitätsmerkmale natürlicher Beleuchtung eingehen, die eine entscheidende Rolle für die Sicherheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter des Unternehmens spielen.

Ausreichendes Tageslicht

Begriffe zum Tageslicht

Ein entscheidender Faktor ist das Vorhandensein von ausreichendem Tageslicht. Wenn möglich, wird natürliches Licht gegenüber künstlichem oder gemischtem Licht bevorzugt. Die folgende Tabelle listet wichtige Begriffe zu diesem Thema auf.

Fallbeispiel Beleuchtung in einem Beispielraum:

Parameter:

  • Raumhöhe 2,85 m;

  • Raumtiefe 5,00 m;

  • Raumbreite 4,00 m

  • Brüstungshöhe 0,90 m;

  • Unterkante Fenstersturz 2,30 m;

  • Lichttransmissionsgrad der Verglasung 0,8;

  • Minderung aufgrund Verschmutzung der Verglasung 0,9;

  • Reflexionsgrade Decke 0,7, Wände 0,5 und Boden 0,2)

Beispielraum

Die Abbildung (siehe Figur) zeigt, dass bei einem Fensterflächenverhältnis von 1:10 ein Tageslichtquotient von über 2% nur in der Nähe des Fensters erreichbar ist, genauer gesagt bis zu einer Raumtiefe von ungefähr 1,6 Metern, vorausgesetzt es gibt keine Hindernisse. Um einen Tageslichtquotient von mehr als 2% bei einer Raumtiefe von bis zu 2,50 Metern zu erreichen, muss die Fenstergröße mindestens 1:5 betragen, was 20% der Bodenfläche des Raums entspricht.

Beispiel für die Tageslichtversorgung

Um einen Tageslichtquotienten von mehr als 2% zu erreichen, sollten Arbeitsplätze in der Nähe der Fenster platziert werden. Dieser Standard wird nicht für Arbeitsplätze erfüllt, die weiter entfernt sind. Dies gilt auch für Arbeitsplätze mit kleineren Fenstern oder die auf ein Atrium oder andere Innenhöfe blicken. Ein sehr enges Layout verhindert auch das Erreichen dieses Quotienten. Bei der Planung sollte daher besonderer Wert auf die Einhaltung eines Tageslichtquotienten von 2% im Verhältnis zur Fenstergröße gelegt werden.

Es ist auch wichtig sicherzustellen, dass die Farbwahrnehmung durch die Wahl des falschen Glases in Fenstern und Dachfenstern nicht verändert wird.

Beispiel für einen Pausenraum mit viel Tageslicht

Das oben angezeigte Bild zeigt, dass je nach Raumhöhe sowie Größe und Anordnung des Fensters der dritte Schreibtisch nicht ausreichend Tageslicht erhält. Das Fenster ist für den dritten Arbeitsplatz nicht groß genug und müsste "∆" höher sein.

Maßnahmen zur Begrenzung der Blendung

Am Arbeitsplatz ist intensives Sonnenlicht nicht nur störend und lästig, sondern kann auch gefährlich sein. Daher sollte Blendung vermieden werden. Wenn dies nicht vollständig möglich ist, sollte sie zumindest erheblich verringert werden, um den ASR A3.5 "Raumtemperatur" Standards zu entsprechen.

Allgemeine Festlegungen zum Sonnenschutz

Um Blendung zu reduzieren und die Wärmezufuhr durch Sonneneinstrahlung zu verringern, ist der Einsatz von Sonnenschutzvorrichtungen notwendig. Dies gilt insbesondere für Arbeitsplätze in der Nähe von Fenstern, Türen oder Wänden, die besonders hell erscheinen. An Computerarbeitsplätzen müssen stets Sonnen- und Blendungsschutzvorrichtungen vorhanden sein. Es ist wichtig, diese Arbeitsplätze vor Blendung durch direkte Strahlung und Reflexionen vom Himmel oder von sonnenbeschienenen Flächen zu schützen.

Als Sonnenschutzvorrichtungen zur Begrenzung der Blendung können z. B.

  • Jalousien,

  • Markisen,

  • Lamellenstores,

  • Rollos und

  • lichtlenkende Bauelemente

Die effektivste Methode, um eine Überhitzung von Räumen durch Sonnenstrahlung zu verhindern, sind ortsspezifische Maßnahmen in Kombination mit externen Sonnenschutzvorrichtungen.

Während Sonnenschutz das Sonnenlicht reduziert, kann er auch zu einer erhöhten Dunkelheit im Raum führen. Unter extrem hellen Bedingungen könnte dies den Einsatz von künstlicher Beleuchtung notwendig machen. Um diese Situation zu minimieren, sollten intelligente Steuerungen des Sonnenschutzsystems verwendet werden, um ein ausreichendes Beleuchtungsniveau aufrechtzuerhalten. Dies kann beispielsweise durch Anpassung der Lamellen je nach Sonneneinstrahlung erreicht werden.

Das UGR-Verfahren

Die UGR-Methode berechnet einen bestimmten Wert, der die Blendung durch alle Raumlichter, Helligkeit der Decken, Wände usw. darstellt. Dieser spezifische Wert wird als UGR-Wert bezeichnet. Es handelt sich um eine dimensionslose Kennzahl, die Aufschluss über die wahrgenommene Blendung eines Beleuchtungssystems im Innenraum gibt. UGR-Werte liegen zwischen den Stufen 10-30.

Fallbeispiel:

UGR-Verfahren

Wenn beispielsweise UGR 19 als Ergebnis einer Umfrage festgestellt wurde, bedeutet dies, dass 65% der an der Messreihe beteiligten Personen sich noch nicht von der im Raum stattfindenden Blendung gestört fühlen. Ein niedrigerer UGR-Wert zeigt an, dass sich weniger Personen im Raum direkt geblendet fühlen. Es ist nicht möglich, den UGR-Wert zu messen, ohne subjektive Wahrnehmungen zu berücksichtigen. Wie jeder Fahrer bestätigen kann, ist die Wahrnehmung von Blendung subjektiv. Das gleiche entgegenkommende Fahrzeug kann im dunklen Winter einen viel stärkeren Blendeffekt verursachen als im hellen Sommerlicht.

Technisch korrekt ausgedrückt, hängt das Ausmaß der direkten Blendung hauptsächlich vom Kontrast im Vergleich zur Umgebung ab - der Hintergrundleuchtdichte.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf Alle erlauben erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen und die Möglichkeit, einzelne Cookies zuzulassen oder sie zu deaktivieren, erhalten Sie in unseren Cookies-Einstellungen.