Drän- und Versickerarbeiten
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Durch gezielte Versickerungsmaßnahmen wird Niederschlagswasser umweltfreundlich abgeleitet, wodurch die Belastung kommunaler Entwässerungssysteme reduziert wird
Effektive Entwässerungs- und Infiltrationssysteme sind entscheidend für die erfolgreiche Bewirtschaftung von Oberflächen- und Grundwasser, um Schäden an Gebäuden und Infrastruktur zu vermeiden. Eine detaillierte Planung und Umsetzung dieser Systeme erhöht die Bodenstabilität und verhindert Erosion. Regelmäßige Wartung und Überwachung dieser Strukturen gewährleisten eine anhaltende Wirksamkeit und vermeiden teure Folgeschäden.
Drän- und Versickerarbeiten
- Grundlagen
- Leistungen
- Normen
- Drainung von Gebäuden
- Vorkriegsgebäude
- Vermessung
- Baustellenabsicherung
Grundlagen
Bei Immobilien mit mehr oder weniger großen Außenanlagen muss das Facility Management wahrscheinlich auch Entwässerungs- und Infiltrationsarbeiten berücksichtigen. Bei feuchten Böden ist es wichtig, Feuchtigkeit von den Fundamentwänden fernzuhalten. In solchen Fällen kann ein um das Haus gelegtes Drainagerohr helfen, das Grundwasser an seinem tiefsten Punkt sammelt und je nach örtlichen Gegebenheiten nach oben pumpt.
Effektive Entwässerung von Bauwerken wird erreicht, indem die erdbberührten Teile des Bauwerks mit einer wasserdurchlässigen Schicht (in der Regel Kies, Drainagematten, Drainagefiltersocken oder andere künstliche Drainageelemente) umgeben werden. Das Wasser wird von dieser Schicht abgeleitet. Die Drainageschicht wird durch eine Vliesschicht vor Verschlammung mit feinem Material geschützt. Das Ableiten von Drainagewasser in das Mischkanalsystem ist aufgrund der erhöhten hydraulischen Belastung der Kläranlagen nicht erlaubt. Das Einleiten in das Regenwasserkanalsystem erfordert eine Genehmigung. Einzelheiten werden durch die Entwässerungsvorschriften der Gemeinden geregelt.
Allgemeine Vorbemerkung
Eine sehr gute und übersichtliche Gliederung des Gewerkes bietet die StLB-Bau-Nr. 010 Drän- und Versickerarbeiten an.
Danach lässt sich eine allgemeine Beschreibung der Leistungen wie folgt aufgliedern:
Drängräben / auskleidungen
Rohre und Dränleitungen Drän-Kunststoffrohre Drän-Betonrohre Drän-Steinzeugrohre
Anschlüsse der Dränleitung
Formstücke in Dränleitungen
Spül / Kontroll / Sammel / Sickerschächte PVC PE Beton Faserzement Steinzeug
Dränkontrollschächte / Versickerschächte-Beton
Sickerschichten / Filterschichten
Speicherelemente / Abschlussstücke / Anschlussstücke
Abbruch Drän- und Versickerarbeiten.
Norm | Erläuterung |
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ATV Arbeitsblatt A 738 | Bei Versickerung des Dränwassers auf dem Grundstück ist die Abwassertechnische Vereinigung ATV Arbeitsblatt A 738 zu berück-sichtigen. |
DIN 1187 | Als Dränage an Gebäuden werden Kunststoffrohre aus PVC Polyvinylchlorid hart nach DIN 1187 Form A verwendet. |
DIN 4095 | Wird bei schwach durchlässigem Boden (k ≤10-4 m/s) eine Dränage nach DIN 4095 vorgesehen, muss vorher geklärt werden, wie das anfallende Dränwasser sicher abgeleitet werden kann, da viele Kommunen in den Abwassersatzungen ein Einleitungsverbot für Dränwasser verankert haben. Die DIN 4095 verlangt für die zu verwendenden Dränagerohre den Nachweis der Wasseraufnahme durch ein neutrales Prüfinstitut bei 0,2 m Druckhöhe über Rohrsohle und geradlinige Verlegung der Rohre. Die häufig verwendete Rollenware ist grundsätzlich für den Einsatz in der Landwirtschaft, im Garten- und Landschaftsbau, Sportplatzbau usw. gedacht, also nicht für eine Dränage an Gebäuden nach DIN 4095. |
DIN 18195 Teil 4 | Abdichtung gegen Bodenfeuchte und nicht stauendes Sickerwasser in Verbindung mit DIN 4262-1 |
DIN 4262-1 | Als Dränagerohre an Gebäuden werden Kunststoffrohre aus PVC Polyvinylchlorid hart nach DIN 4262-1 verwendet. Das ist nur mit steifer Stangenware möglich. |
Normen für Dränage
An Entwässerungsrohre für Gebäude und Bauwerke werden höhere Anforderungen gestellt als an Entwässerungsrohre in der Landwirtschaft. Laut DIN 4095 sollten sie einem leichten Überdruck von 0,2 m Wassersäule standhalten können. Daher sind steifere Rohre in Stangenform (anstatt in Rollen) erforderlich, z. B. Kunststoffrohre aus PVC (Polyvinylchlorid) hart gemäß DIN 1187 Form A oder DIN 4262-1.
Bestandsgebäude ohne waagerechte Abdichtung in den Kellerwänden
Häuser, die vor dem Ersten Weltkrieg erbaut wurden, weisen ein besonderes Merkmal auf. Bei einer nachträglichen Installation von Entwässerungssystemen nach strikten modernen Standards bergen diese Gebäude ein spezifisches Risiko, da sie ohne horizontale Abdichtung in ihren Kellerwänden gebaut wurden.
Trendpaneele werden vor der vertikalen Abdichtung der Kellerwand angebracht. Sie helfen bei der Entwässerung des Bodens und leiten das Wasser zu den Entwässerungsrohren, wie im nachfolgenden Bild dargestellt. Wenn das Wasser nicht abfließt, bleibt es lange in der Kieselschicht und übt Druck auf das Fundament aus. Durch Kapillarwirkung nimmt der untere Wandbereich dieses Wasser auf und wird durchtränkt.
Bei der nachträglichen Installation von Entwässerungssystemen in solchen Szenarien ist es unerlässlich sicherzustellen, dass im Bereich der Entwässerungsrohrinstallation kein stehendes Wasser vorhanden ist. Die mögliche Lösung ist im obigen Bild dargestellt. Hier wurde ein Betonvorhang vor der Wand eingerichtet, und das Entwässerungsrohr wurde in den Beton eingebettet. In solchen Fällen wird ein teildurchlässiges Rohr als Material für die Entwässerung empfohlen. Alle anderen Richtlinien zur Entwässerungserstellung müssen gemäß dem Standard umgesetzt werden, wobei die Abdichtung gemäß DIN 18195-4 gegen nicht stehendes Sickerwasser dicht sein muss.
Diese Herangehensweise ist jedoch nur nach vorheriger Überprüfung der erforderlichen Fundamenthöhe möglich. Bei solchen Arbeiten ist die Gewährleistung der Stabilität des Gebäudes von größter Bedeutung. Die Einhaltung der DIN 4123, die sich auf "Ausschachtungen, Fundamente und Unterfütterungen im Bereich bestehender Gebäude" bezieht, ist obligatorisch. Sie schreibt vor, nicht tiefer als 1,25 m unterhalb von 50 cm über dem unteren Rand des Fundaments zu graben. Bei solchen Renovierungsprojekten entstehen oft zusätzliche Kosten durch Maßnahmen zur Sicherstellung der Gebäudestabilität. Es versteht sich von selbst, dass die hier gegebenen Informationen nicht abschließend sind und man sich in solchen Sonderfällen natürlich an ein Fachunternehmen wenden muss.
Vermessungsleistungen während der Bauausführung
Bei grabenlosen Bauverfahren sollte der Auftraggeber zu Beginn die Hauptachsen oberirdisch abstecken sowie die Start- und Ziel-Schächte markieren. Ziel ist es, diese theoretischen Achsen mit geeigneten Messmethoden präzise auf den unterirdischen Verlauf (wie Rohrvortrieb oder Mikrotunnelbau) zu übertragen.
Die Abgrenzung und Sicherung der Baustelle ist gemäß den geltenden Vorschriften vorzunehmen. Das bedeutet:
Gefahrenbereiche durch Absperrungen, Beschilderungen und Beleuchtung besonders kennzeichnen
Den Schutz der Bauarbeiter gewährleisten
unbeteiligte Dritte vor den Gefahren der Baustelle warnen und schützen
Sachschäden an persönlichem Eigentum und an der Baustelleneinrichtung vermeiden
Das Betreten und Befahren der Baustelle durch Unbefugte auszuschließen
ausreichende Beleuchtung bei Dunkelheit sicherstellen
Verkehrszeichen entsprechend StVO Muster, mit RAL Zeichen sturmsicher aufstellen (max. 2 Zeichen pro Pfosten).
Alles, was in den Verkehrsbereich hineinragen könnte, ist mit ausreichender Sicherheitskennzeichnung (DIN 30710) zur versehen.