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Trockenbauarbeiten

Trockenbauarbeiten

Trockenbauarbeiten bieten eine effiziente Methode zur Gestaltung von Innenräumen und zur Schaffung von funktionalen Raumlösungen

Die Verwendung von Gipskartonplatten und Metallprofilen ermöglicht eine schnelle Montage und Demontage, was sich positiv auf die Projektlaufzeiten auswirkt. Mit Trockenbau können akustische, thermische und feuerresistente Anforderungen an moderne Gebäude erfüllt werden. Installationen wie Elektro-, Sanitär- und Lüftungssysteme können problemlos in Trockenbauwänden und -decken untergebracht werden.

Trockenbauarbeiten

In bestehenden Gebäuden, wenn Raumkonfigurationen veraltet sind oder ihren Zweck nicht mehr erfüllen, wird häufig die Trockenbaumethode verwendet, um neue Wände oder Trennwände zu installieren. In Wohnhäusern kann beispielsweise durch Renovierung auf Durchgangszimmer verzichtet und stattdessen Bäder oder Toiletten eingerichtet werden. In der Regel wird der Trockenbau bei der Umgestaltung bestehender Strukturen eingesetzt, beispielsweise wenn Produktionsstätten in Büros umgewandelt werden sollen oder wenn bestehende Wände abgerissen werden müssen.

Es stehen für solche Veränderungen grundsätzlich die folgenden Konstruktionsmöglichkeiten zur Verfügung:

  • Holzständerwände mit plattenförmiger Bekleidung,

  • Metallständerwände mit Gipsplattenbekleidung,

  • Gips- oder Kalksandsteindielenwände,

  • Porenbetonwände,

  • Massive Ziegel- oder Kalksandsteinwände.

Bei der Entscheidungsfindung für die jeweils optimale Wandkonstruktion spielen zumeist folgende Eigenschaften eine wichtige Rolle:

  • geringes Eigengewicht der neuen Wand,

  • eine möglichst schnelle Einbauzeit,

  • hoher Vorfertigungsgrad,

  • Vermeidung unnötiger Trocken- und Wartezeiten,

  • Vermeiden unnötigen Feuchteeintrages,

  • gute Installationsmöglichkeiten für die gebäudetechnischen Anlagen bzw. Leitungen innerhalb der Wand,

  • optimale Transportmöglichkeit der Baustoffe zum Einbauort, insbesondere dann, wenn wenig Platz zur Verfügung steht oder es beengt ist, zum Beispiel in Treppenhäusern.

Erfahrungsgemäß haben sich Metallständerwände mit Bekleidung aus Gipskarton- oder Gipsfaserplatten als geeignet erwiesen. Zudem bietet diese Bauweise relativ gute Schallschutzeigenschaften.

Eine gute Definition für Trockenbauarbeiten findet sich im StLB Nr. 039 Trockenbau.

Definition Trockenbau

Das Standardleistungsbuch beschreibt Trockenbau als raumdefinierende, komponentenverkleidende Konstruktionen für Wände, Böden, Decken und Einbauten. Die Montage erfolgt ausschließlich in Trockenbauweise. Die Oberflächen können jedoch mit feucht aufgetragenen Materialien versehen werden. Oft handelt es sich dabei um Tapeten, Farben oder beides.

Nach dieser Definition des Standardleistungsbuches gehören de facto zum Trockenbau nicht:

  • Trennwände aus Mauerwerk,

  • Rabitz- und Stuckdecken,

  • Holzkonstruktionen der Zimmerer und Tischler

  • und Trockenmauerwerk.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Bundesamt seit 2006 den Trockenbau in Teil C der VOB unter ATV DIN 18340 "Trockenbauarbeiten" aufgenommen hat.

Somit gilt der Trockenbau im Sinne des Bauvertragsrechts auch als ein eigenständiges Gewerk mit allgemeinen Spezifikationen. Diese Anerkennung hat besondere Auswirkungen auf die Abrechnungsmethoden, die Messungen und die speziellen sowie zusätzlichen Leistungen.

Deckensysteme

Neben dem Aufbau von raumteilenden Wänden sind Deckenbekleidungen und abgehängte Decken häufige Trockenbauarbeiten.

Deckenbekleidungen und abgehängte Decken

Abgehängte Decke (Unterdecke)

Die folgen Skizzen zeigen den Unterschied zwischen Deckenbekleidung und abgehängter Decke.

Deckenbekleidung

Solche Decken sind nicht tragfähig. Sie werden an bestehende, lasttragende Bauteile, wie z. B. Latten oder Dächer, befestigt. Grundlage dafür ist eine ausreichende statische Tragfähigkeit. In der Regel dienen sie neben der raumseitigen Abtrennung nach oben auch zur Unterbringung verschiedener gebäudetechnischer Leitungen, insbesondere für diverse Elektrosysteme, einschließlich Beleuchtungssystemen, Klimaanlagen und anderen.

Die Decken erfüllen neben der Aufnahme von Technik weitere ganz bestimmte Funktionen, wie:

  • Brandschutz

  • Schallschutz

  • Raumakustik

  • Wärmeschutz

  • und nicht zuletzt die dekorative Gestaltung, wie im nachstehenden Bild gezeigt wird.

Beispiel einer „architektonischen Komposition“ abgehängter Decken

Abgehängte Decken unterscheidet man vorrangig nach den konstruktiven Systemen, den verwendeten Materialien und den gestalteten Formen, die im Endergebnis das gewünschte Aussehen ergeben. Eine entsprechende Einteilung enthält die folgende Tabelle.

Unterscheidungsmerkmal

Erläuterung

Nach Materialien, Formen und Systemen

plane, gegliederte oder gewölbte, fugenlose oder elementierte Flächen

Nach der Ausfüh-rung/Materialien

Dekor-, Metall-, Kassetten-, Raster-, Gitter-, Waben-, Lamellen-, Paneeldecken oder Baffeldecken in Sonderausführungen

nach der Funktion

z. B. als Akustik-, Licht-, Lüftungs-, Klimadecken

nach der Bekleidung

Gipskarton, Gipsfaser, Holz, Holzwerkstoff, Metall, Kunststoff, Mineralfaser, Glas, Fiber-, Calciumsilikat und Perliten

Unterscheidungsmerkmale abgehängte Decken

Anwendungsbereiche abgehängter Decken

Die nachfolgende Tabelle bietet Informationen zu verschiedenen Anwendungsgebieten für abgehängte Decken.

Die Wahl der Unterkonstruktion hängt von der beabsichtigten Verwendung, den verwendeten Materialien und dem vorhandenen Untergrund ab. Der Hauptunterschied besteht zwischen Metall- und Holzunterkonstruktionen.

Metall-Unterkonstruktion

Metall-Unterkonstruktion

Eine Metallunterkonstruktion, beispielsweise für abgehängte Gipskartondecken oder direkt an der Rohdecke angebrachte Gipskartondeckenverkleidungen, besteht in der Regel aus Basis- und Tragprofilen (z.B. CD-Profile). Diese Profile sind um 90° versetzt angeordnet und werden miteinander verbunden, oft unter Verwendung von Querverbindungen. Die konstruktiven Abstände variieren je nach dem gewählten System.

Abhängig davon, ob es sich um eine Deckenverkleidung oder eine abgehängte Decke handelt, werden die Grundprofile entweder direkt an der Rohdecke oder über sogenannte Schrägen angebracht.

Holz-Unterkonstruktionen

Wenn für die Unterkonstruktionen Holz verwendet wird, so gelten folgende Voraussetzungen:

  • Holzfeuchte < 20 % (Massenanteile) und

  • Güteklasse des Holzes mindestens S 10 (MS zehn) gemäß EN 1912.

Fallbeispiel abgehängte Gipsplatten Unterdecke auf einer Holzkonstruktion:

  • Grundlattung: Mindestquerschnitt 60 x 40 mm

  • Befestigung mithilfe von Abhängern an der Rohdecke

  • Traglattung: Mindestquerschnitt 48 x 24 mm.

Holz-Unterkonstruktion

Decklagen

In der Regel wird ein Raum durch seine Decke (Verkleidung) abgeschlossen, die je nach Verwendungszweck des Raums eine bestimmte Ästhetik aufweisen sollte. Es können verschiedene Materialien und Formen verwendet werden. Neben der Ästhetik bestimmen auch die Anordnung der einzelnen Schichten, ihre Anzahl sowie Anforderungen an die Statik, Brand- und Schallschutz die Auswahl. Die Verkleidung wird in der Regel mit Trockenbauschrauben an der Unterkonstruktion befestigt.

Bei der Auswahl der Aufhängungen für die Decke ist es wichtig zu berücksichtigen, ob die Decke aufgrund ihres eigenen Gewichts "locker" hängen soll oder ob sie druckfest gestaltet werden muss, wie es beispielsweise in Sporthallen (für Ballspiele) erforderlich ist.

Konstruktiv unterscheidet man vor allem drei verschiedenen Lastklassen

  • Abhänger in Kombination mit einem Ösendraht bzw.

  • sogenannte Noniushänger

  • drucksteife Direktabhänger

  • gummigelagerte Abhänger bei besonderen Schallschutzanforderungen.

Beispiel einer Prüfkarte für die Abhängung einer Decke

Als Materialien kommen zumeist Gewindestäbe, verzinkte Drähte, Bleche aus Alu bzw. Stahl zum Einsatz

Schallschutz bei Deckenverkleidungen

Deckenverkleidungen werden oft eingesetzt, um die Trittschall- und Luftschalldämmung zu verbessern. Dies ist besonders effektiv bei leichtgewichtigen Gebäuden, wie solchen mit Holzbalkendecken. In der Akustik wird der Begriff "Nachhallzeit" verwendet, um die akustischen Eigenschaften eines Raums zu beschreiben. Diese Zeit hängt von der strukturellen Gestaltung des Raums, seinem Volumen und vor allem von der Fähigkeit der Raumoberflächen zur Schallabsorption ab. Ist die Nachhallzeit zu lang, führt dies oft zu Kommunikationsschwierigkeiten und kann Räume sogar unbrauchbar machen. Dieses Phänomen ist beispielsweise in nicht voll besetzten Sporthallen bekannt. Leider gibt es keine allgemeinen Regeln zur Verbesserung dieses Aspekts. Denken Sie nur an Opern- oder Konzerthallen, in deren Bau gute Akustik eine große Herausforderung für Architekten darstellt. Offensichtlich spielen geometrische Faktoren in den Räumen oder innerhalb der Räume hierbei eine entscheidende Rolle.

Es ist wichtig für Facility Manager zu wissen, dass es in solchen Fällen Berechnungsmethoden gibt, die von den konkreten baulichen Bedingungen der Räume abhängen. Wenn die Akustik besonders wichtig ist, müssen solche Berechnungen fallabhängig durchgeführt werden.

Fallbeispiel:

Bei zweischaligen Bauteilen sollte man starre Anschlüssen vermeiden. Ansonsten entstehen Schallbrücken, die anstelle der Luftschallübertragung über den Deckenhohlraum den Körperschall übertragen.

Zur Vermeidung der Körperschallübertragung sollen

  • gummigelagerte Schwinganhänger

  • oder biegeweiche Federschienen

verwendet werden.

Jedoch müssen selbst bei Verwendung der richtigen Verbindungen sogenannte sekundäre Schallwege berücksichtigt werden.

Bei Verwendung von abgehängten Decken werden in der Regel die Schallschutzanforderungen gemäß den Vorgaben erfüllt. Umgekehrt bedeutet dies, dass beim Bau einer Betondecke der Schwerpunkt in der Regel auf den statischen Anforderungen liegen kann und die Schallschutzaufgaben (in den meisten Fällen) vernachlässigt werden können. Die Norm, die für den Schallschutz zuständig ist, lautet DIN 18041 und teilt Räume in die beiden Gruppen A und B ein.

Gruppe A

Gruppe B

Räume, in denen die Sprachkommunikation über mittlere bis größere Entfernungen stattfindet

Räume, mit Sprachkommunikation bei geringer Distanz

Seniorentagesstätten, Sport- und Schwimmhallen, Konferenzräume, Festsäle, Gemeindesäle, Unterrichts- und Tagungs-räume, Hörsäle, Gruppenräume in Kinder-gärten und Kindertagesstätten

Publikumsverkehrsflächen, Bibliotheken, Lesesäle, Verkaufsräume, Gaststätten, Bankschalter, Sprechzimmer in Arztpraxen, Büroräume, Operationssäle, Behandlungsräume, Krankenzimmer, Werkräume

Schallschutzgruppen A und B

Beispielraum mit sprachkommunikativer Hauptfunktion

Ein weiterer Faktor, der bei der Raumakustik, insbesondere für die Sprachkommunikation, eine Rolle spielt, ist die Schallabsorptionskapazität. Diese wird gemäß DIN EN ISO 11654 in sechs verschiedene Klassen, A bis E, unterteilt.

Dabei bedeutet

  • A > 90 % Schallabsorption, also höchst absorbierend und

  • E = 15-25 % Schallabsorption, also sehr niedrig absorbierend.

Beispiel eines freitragenden Akustik-Deckensystems

In diesem Zusammenhang kann dies für das Facility Management von bestimmter Bedeutung sein. Sie sollten wissen, dass Schallabsorptionsgrade und Schallabsorptionsklassen für die einzelnen Akustikpaneele angegeben sind. Manchmal ist es sogar möglich, die Nachhallzeiten selbst mithilfe kostenloser Online-Rechner zu berechnen.

Der Hersteller gibt die Schallabsorptionsgrade und Schallabsorptionsklassen für die einzelnen Akustikpaneele an. Einige Hersteller bieten auch kostenlose Online-Rechner für Raumakustik an, um die Nachhallzeiten im Voraus zu schätzen.

Das folgende Bild zeigt ein Beispiel für ein selbsttragendes Akustikdeckensystem. Es besteht aus CW-Blechstahl, der die Unterkonstruktion bildet. Die Verkleidung ist daran befestigt, und in diesem Fall besteht sie aus Cleaneo-Akustikpaneelen. Ein solches Deckensystem hat (von unten nach oben) eine Feuerschutzklasse von F30.

Grundsätzliches über Schallschutz

Dieses Kapitel bietet einen geeigneten Rahmen, um weitere Anmerkungen zum Thema Schalldämmung zu machen. Je nach Verwendungszweck des Raumes werden unterschiedliche Anforderungen an den Schallschutz gestellt. Diese müssen während des Bauprozesses berücksichtigt werden, insbesondere weil die Baukosten mit steigenden Schallschutzanforderungen ebenfalls zunehmen.

Für das Facility Management bedeutet dies nichts anderes, als dass die Anforderungen an die Schalldämmung ebenfalls als wichtige Planungsinformationen spezifiziert werden müssen. Falls solche Anforderungen nicht allgemein bekannt sind, sollte der Facility Manager sie rechtzeitig von den Nutzern einholen, da nachträgliche Änderungen teuer oder sogar unmöglich sein können.

Nutzergeräusche - Messverfahren und Planungshinweise

Orientierende Planungshinweise (Tabelle: DEGA -Empfehlung 103 (2018))

Die einfachste Methode zur Bewertung erwarteter Nutzergeräusche erfolgt durch Simulation. Allerdings nimmt ihre Genauigkeit mit steigendem Lärmpegel ab. Daher werden Messungen in der Regel nachts durchgeführt oder, wenn möglich, in größerer Entfernung zur Lärmquelle. Letztendlich kommt es auf die ausreichende Reproduzierbarkeit der Geräusche an. In der Regel übernimmt das Facility Management nicht die Planung oder die praktische Umsetzung selbst, sondern beauftragt Dienstleister damit. Detaillierte Richtlinien zur Umsetzung werden hier nicht vorgestellt. Die folgende Tabelle bietet Planungsinformationen zur Orientierung bei der Klassifizierung erwarteter Nutzergeräusche oder zur Entkopplung von körperschallbedingtem Lärm in Bezug auf die einzelnen Klassen.

Wenn Sie sich weiter mit diesem Thema beschäftigen möchten, werden im Folgenden kurz die relevanten Standards und Vorschriften erläutert.

Schalldämmqualität

Die Hauptregelung zur Bestimmung der Schallqualität einer Fassade im Bauwesen ist die DIN 4109. In dieser Regelung wird unter anderem der Begriff "maßgebender Außenlärmpegel" verwendet. Dieser umfasst alle möglichen Arten von städtischem Lärm und bildet die Grundlage für die Einstufung der Fassade in einen Lärmpegelbereich im Hinblick auf die angestrebte Schallqualität unter Berücksichtigung der geplanten (Bau-)Nutzung.

Leider ist die Angelegenheit nicht zufriedenstellend geklärt. Es ist wichtig zu beachten, dass das Öffnen der Fassade zu Belüftungszwecken alle Berechnungen hinsichtlich des Innenschalldrucks aufhebt. Die Dimensionierung gemäß DIN 4109 ist verpflichtend für den Schallschutz, wenn die Fenster geöffnet sind, entspricht jedoch nicht ausreichend den Richtwerten der Arbeitsstättenverordnung und VDI 2719 "Schallschutz von Fenstern und deren Zusatzausstattung". In diesem Zusammenhang müssen weitere Bedingungen geschaffen werden.

Ein weiterer Begriff, den Normen behandeln, ist der "Schalldämmwert". Zum Beispiel wird der Schalldämmwert einer Außenkomponente durch den Schalldämmindex Rw dargestellt. Die relevanten Normen hierfür sind DIN 4109 (Rw) und VDI 2719 (R'w).

Die Angabe dieses Werts soll das akustische Verhalten von Komponenten in Abhängigkeit von verschiedenen Frequenzen so unkompliziert und kompakt wie möglich gestalten, also vereinfachen. Diese Vereinfachung kann jedoch zu fehlerhaften Messungen führen, da unterschiedliche frequenzbezogene Schalldämmungsmessungen den gleichen Rw-Wert ergeben können, was zu einer fehlerhaften Dimensionierung der Komponente führt.

Anforderungen Geräusche aus Wasserinstallationen, gebäudetechnischen Anlagen und Nutzergeräusch Urinieren (Tabelle: DEGA-Empfehlung 103 (2018))

Dieser Fehler tritt besonders bei Leichtbauteilen auf. Um ihn zu vermeiden, müssen Schallemissionen und Schalldämmung des betroffenen Bauteils gleichermaßen in Abhängigkeit von der Schallfrequenz erfasst werden. Die jeweiligen frequenzspezifischen Innenschalldruckpegel werden dann individuell berechnet und anschließend kombiniert, um den entsprechenden Gesamtinnenschalldruckpegel zu ermitteln.

Es gibt eine weitere entsprechende Methode, bei der "Rosa Rauschen" gemessen wird, das die akustischen Werte an die spektrale Zusammensetzung der Immissionspegel anpasst.

Eine weitere Eigenschaft der Akustik ist die Qualität der Raumabsorption, die ebenfalls berücksichtigt werden muss, wenn der Innenschalldruckpegel bestimmt wird (das Verhältnis der schallübertragenden Fläche zur Absorptionsfläche des Raums). Die beschriebenen theoretischen Zusammenhänge haben letztendlich eine praktische Bedeutung, wie im Beispiel in der unten stehenden Tabelle gezeigt wird.

Vertraulichkeitskriterien / Lautstärkeempfindung

Verbale Beschreibungen zur Wahrnehmbarkeit von Wohngeräuschen und Sprache aus benachbarten Räumen (Wohneinheiten), (Tabelle: DEGA-Empfehlung 103 (2018))

Bei der akustischen Gestaltung von Räumen ist es auch wichtig, dass je nach Verwendungszweck des Raums gesprochene Worte nicht nach außen dringen sollten. Dies ist insbesondere in Wohnungen und Unternehmen von großer Bedeutung, wo Datenschutz und der Schutz vertraulicher Informationen im Vordergrund stehen. Die Begriffe in der folgenden Tabelle werden in der Regel verwendet, um die Wahrnehmung der Lautstärke zu klassifizieren.

Beurteilung des Schalls, Schallschutzausweis

Bei gleichem Schalldruckpegel nimmt der Mensch infolge der Frequenzabhängigkeit seines Gehörs hohe und tiefe Töne leiser war, als Töne mit mittlerer Frequenz. Unter mittlerer Frequenz soll hier etwa 1 kHz verstanden werden.

Die Abhängigkeit der Frequenz ist eine Funktion des Schalldruckpegels:

  • bei geringem Schalldruckpegel - hohe, bzw. ausgeprägte Frequenzabhängigkeit

  • zunehmender Schalldruckpegel - geringer ausgeprägte Frequenzabhängigkeit.

Um im Voraus beurteilen zu können, ob Sprache in benachbarten Räumen noch hörbar oder verständlich ist, müssen diese Überlegungen nach Bedarf berücksichtigt werden. Facility Manager sollten daraus erkennen, dass es offensichtlich nicht ausreicht, einfach die Installation einer Ständerwand oder den Bau einer Deckenstruktur usw. zu beauftragen.

Daher ist es entscheidend, als Teil des Auftrags eine allgemeine Beschreibung der Wahrnehmbarkeit (gemäß der oben stehenden Tabelle) einzuschließen, damit der Auftragnehmer seine Leistung entsprechend ausrichten kann. Es wäre auch für den Auftraggeber interessant, die verschiedenen Qualitäten in Abhängigkeit von den erwarteten Kosten erklärt zu bekommen.

Fallbeispiel:

Bei der Beurteilung von Schall werden die menschlichen Höreigenschaften berücksichtigt, indem eine begleitende Notiz zur jeweiligen Frequenz des Schalls hinzugefügt wird. Experten betonen die Bedeutung der sogenannten "A-Bewertung". Wenn beispielsweise der gleiche Schalldruckpegel erzeugt wird, wie etwa 40 dB, wird ein Lautstärkepegel von 10 Phon bei einer Frequenz von 100 Hz wahrgenommen, während bei einer zehnmal höheren Frequenz von 1 kHz ein Lautstärkepegel von 40 Phon wahrgenommen wird. Diese Wahrnehmung erfolgt bei dem gleichen Schalldruckpegel von 40 dB.

Im Wesentlichen bedeutet dies, dass derselbe Schall, wenn er mit einer zehnfach höheren Frequenz übertragen wird, als viermal lauter wahrgenommen wird.

Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass solche Zusammenhänge erkannt werden, insbesondere während des Baus oder der Renovierung unter Verwendung von Trockenbauverfahren, und von Experten korrekt angewendet werden.

Erschwerend kommt hinzu, dass die folgenden drei Kriterien

  • spektrale Verteilung des Geräusches,

  • die Gehörsempfindlichkeit

  • und der Einfluss der Hörschwelle

Orientierende Beschreibungen der subjektiven Wahrnehmbarkeit von üblichen Geräuschen aus benachbarten Räumen (Wohneinheiten) (Quelle: DEGA-Empfehlung 103 (2018))

Die Lautstärke spielt eine Rolle bei der Beeinflussung der Lärmbeurteilung. Mit anderen Worten muss der Kunde auch angeben, welche Aktivitäten in den jeweiligen Räumen stattfinden werden (wie kritische Besprechungen oder Büroarbeit). Um unterschiedliche Qualitätsstufen in der Lärmbeurteilung deutlich wahrnehmen zu können, sollten sie subjektiv als "halb so laut" oder "doppelt so laut" vergleichbar sein.

Diese physikalischen Zusammenhänge müssen berücksichtigt werden, wenn die Schalldämmklassen bestimmt und die Luft- und Trittschalldämmung ab Schalldämmklasse C bewertet werden.

Die Tabelle beschreibt verschiedene Klassen der subjektiven Wahrnehmbarkeit von Alltagsgeräuschen aus benachbarten Räumen.

Dieser Kontext spielt in erster Linie im Wohnungsbau eine Rolle, weniger in Unternehmen oder Organisationen. Nachts, wenn die Umgebung als ruhig angesehen wird, liegt der Hintergrundgeräuschpegel konstant unter 20 dB(A). Dies bedeutet, dass Geräusche aus benachbarten Räumen nachts deutlicher zu hören sind, was zu erheblichen Veränderungen in der verbalen Beschreibung der Geräusche führt. Bei Bedarf ist es daher wichtig, zwischen den Anforderungen an die Schalldämmung am Tag und in der Nacht zu unterscheiden.

Wenn Schalldämmungsfragen in einem Unternehmen wichtig sind und entsprechend berücksichtigt werden müssen, auch durch Trockenbau-Installateure, sollte die Möglichkeit eines Schallschutznachweises in Betracht gezogen werden.

Mustervorlage Schallschutzausweis (Quelle. DEGA-Empfehlung 103 (2018))

Die folgenden Tabellen zeigen Beispiele für solche Ausweiskarten.

Zunächst sehen Sie den sogenannten "Schallschutznachweis", und im nächsten Bild sehen Sie einen "detaillierten Schallschutznachweis".

Detaillierter Schallschutzausweis (Quelle. DEGA-Empfehlung 103 (2018))

Fortsetzung der Tabelle

Verbesserung des Schallschutzes von Trennwänden

Nachträgliche Schallschutzbverbesserung

Als der wirtschaftliche Einsatz von Baustoffen noch weit verbreitet war, wurden viele Funktionen von Gebäuden oder ihren Wänden, die heute als selbstverständlich angesehen werden, nicht berücksichtigt oder bewusst erkannt. In älteren Gebäuden findet man manchmal Wände, die nur 6 oder sogar 12 cm dick sind und oft über schlechte Schalldämmeigenschaften verfügen. Solche Wände weisen häufig eine geringe Flächenmasse auf und bestehen aus Materialien wie Hohlziegeln, Putzgewebe, Bimsbaustoffen oder Hohlblockbausteinen, was zu unzureichender Schalldämmung führt. Die Verbesserung der Schalldämmung an den Innenwänden bestehender Gebäude kann durch den Einsatz sogenannter "Verkleidungsschalen" unter Verwendung von zwei unterschiedlichen physikalischen Prozessen erreicht werden.

zusätzliche leichte, biegeweiche, entkoppelte Vorsatzschale

zusätzliche schwere Vorsatzschale

Biegeweiche, leichte Vorsatzschalen erzielen ihre schalldämmende Wirkung unabhängig vom Flächengewicht, weil sie durchweg federnd auf der vorhandenen Wandkonstruktion befestigt werden oder noch besser frei davorgestellt werden. Eine Hohlraumdämpfung durch Einbau einer Mineralwolleschicht im Schalenzwischenraum verbessert die schalldämmende Wirkung.

Die Wirkung schwerer Vorsatzschalen beruht auf Erhöhung der flächenbezogenen Masse der Trennwand. Weil für einen verbesserten Schallschutz bei dieser Lösung ein möglichst hohes Flächengewicht der Trennwand erreicht werden soll, müssen die Fugen zwischen der alten und neuen Wandschale vergossen werden. Beide Wandschalen wirken auf diese Weise als Verbund. Sie erreichen gemeinsam eine höhere flächenbezogene Masse. Die Statik der Bestandsgebäude setzt dieser Lösung jedoch oft Grenzen.

Leichte bzw. schwere Vorsatzschalen

Die besonderen Vorteile leichter, biegeweiche Vorsatzschalen sind:

  • Geringer Raumbedarf der Vorsatzschale,

  • Geringes Eigengewicht der Zusatzkonstruktion,

  • Kaum Eintrag von Feuchtigkeit

  • Geringe Einbauzeit.

Bei der Herstellung ist zu beachten,

  • dass die Rand- und Anschlussfugen gut verschlossen werden.

  • Dass es keine Schallbrücken zwischen Vorsatzschale und der vorhandenen Wand gibt und

  • dass keine harten Dämmstoffe, wie zum Beispiel Hartschaumplatten, im Zwischenraum verwendet werden, weil solche die Dämmwirkung wesentlich schmälern.

Fallbeispiel:

Verbesserung der schall- und wärmetechnischen Anforderungen durch eine angesetzte Vorsatzschale.

Gegeben: Wandaufbau: 15 mm Kalkzementputz 300 mm Leichthochlochziegel 15 mm Kalkzementputz 60 mm Min W-Dämmplatte (Min W) (geklebt) 12,5 mm Gipsplatte (geklebt)

Gesucht: Schall- und Wärmeschutzverbesserung

Lösung:

1. Schallschutz

Verbesserung der Dämmung im Vergleich zu einer Wand ohne Dämmung dank einer 60 mm dicken Isolationsplatte mit GKB Rw = 11 dB, die aufgeklebt ist.

Verbundplatte DIN 18184: 2008-10-VBPURPW-020-9,5-20-B2 Erläuterung: Bezeichnung einer Gipsverbundplatte VB9 der Baustoffklasse B2 (normalentflammbar), bestehend aus einer Gipsplatte und einer Polyurethan (PUR)-Hartschaumplatte (P). Baustoffklasse B2 mit dem Typenkennzeichen W, Wärmeleitgruppe 020, mit einer Gipsplattenstärke von 9,5 mm und einer Polyurethan-Hartschaumplattenstärke von 20 mm. Baustoffklasse B2 (normalentflammbar).

2. Wärmeschutz Dämmung einer Wand gegen ungeheizten Raum (z.B. Treppenhaus) U-Wert ohne Dämmung = 1,0 W/m²K U-Wert mit Dämmung = 0,36 W/ m²K

Dämmung einer Wand gegen einen unbeheizten Raum (z.B. Treppenhaus). U-Wert ohne Dämmung = 1,0 W/m²K, U-Wert mit Dämmung = 0,36 W/m²K.

Das Facility Management sollte auch sicherstellen, dass die erforderliche oder geplante Schalldämmung tatsächlich bei Neubauten und Gebäudesanierungen umgesetzt wird. Die DEGA Empfehlung 103 (2018) kann in dieser Hinsicht als Orientierung dienen.

Hinweise zum Kriterienkatalog bzgl. Wasserinstallation und

Gebäudetechnischer Anlagen

Der folgende Auszug dient allgemeinen Informationen über diese technischen Zusammenhänge gemäß dieser Empfehlung. Bei ordnungsgemäßer Installation sollten Probleme wie das Knacken des Heizsystems während des Aufheizens oder Abkühlens und das Murmeln von Heizkörperventilen in hydraulischer Nähe zur Umwälzpumpe vermieden werden.

Die Klassifizierung ergibt sich aus den Vorgaben in den Entwicklungsplänen. Für andere in Entwicklungsplänen festgelegte Bereiche und Einrichtungen, für die keine Vorschriften vorliegen, sollte die Lärmschutzbeurteilung auf Grundlage der spezifischen Anforderungen durchgeführt werden.

Wie kommt man zum Schallschutzausweis?

Um ein Schallschutzzertifikat erstellen zu können, benötigen Sie die Planungsunterlagen, zusätzliche Informationen zu den Konstruktionen der einzelnen Komponenten und nicht zuletzt Personen mit entsprechendem Fachwissen.

Das Schallschutzzertifikat enthält einen sogenannten Kriterienkatalog.

Für diesen Kriterienkatalog gelten die folgenden Regeln:

  • Bei Prognoseberechnungen bzw. bei schalltechnischen Messungen vor Ort muss immer ohne Ausnahme der ungünstigste Fall berücksichtigt werden.

  • Der jeweils ungünstigste Fall kann Auftreten bei Grundrissen, der Baukonstruktion selbst, den Bodenbelägen, den Flächenverhältnissen usw.

  • Es müssen innerhalb der Rubrik II (Standort und Außenlärmsituation betreffend) alle Mindestkriterien einer Klasse erfüllt sein.

  • In der Rubrik baulicher Schallschutz, das ist die Rubrik III, darf die Gesamtbewertung höchstens um eine Klasse besser sein als die geringste Bewertung in einem Einzelkriterium.

Bei Neubauprojekten müssen im Rahmen der Planung im Voraus prognostische Berechnungen durchgeführt werden.

Allerdings sind nicht nur die Berechnungen erforderlich, sondern auch die Kontrolle, ob die errechneten Vorgaben tatsächlich während des Baus umgesetzt werden. Geeignete Qualitätskontrollen sollten dies sicherstellen, einschließlich der Durchführung von Bauphysikalischen Messungen neben der Qualitätsprüfung.

Obwohl DEGA e. V. in der Regel die erforderlichen Formulare bereitstellt, sind die Aussteller des Schallschutzzertifikats für den Inhalt des Schallschutzzertifikats, die Richtigkeit der eingetragenen Daten und die resultierenden Schalldämmwerte verantwortlich.

Es ist ratsam, die Qualität der Schalldämmung in möglichst vielen Bereichen zu überprüfen. Um dies zu ermöglichen, sind verkürzte Messverfahren zulässig (mit Abweichungen von bis zu 2 dB vom Standardverfahren für Luftschalldämmung und 3 dB für Trittschalldämmung). Es ist jedoch zu beachten, dass solche verkürzten Messverfahren nicht in allen Fällen anwendbar sind.

Die Darstellung des Endergebnisses (aus Prognose- bzw. Messverfahren) erfolgt in einem Übersichtsblatt, welches

  • die Einzelbewertungen des Standortes,

  • die Situation des Außenlärms

  • und den baulichen Schallschutz

    enthält.

Im Allgemeinen ist es möglich, unterhalb der jeweiligen Empfehlung zu liegen, ohne die Gesamtbewertung zu beeinflussen. Wenn die Kriterien durch eine horizontale graue Linie verbunden sind, kann nur eine Option links von der Linie ausgewählt werden. Wenn Kriterien in zwei oder mehr Klassen gehören, wird nur die bessere Klasse für das Schallschutzzertifikat berücksichtigt (bis zu maximal Klasse A). Wenn es vorkommt, dass eine Lärmquelle oder Komponente für einzelne Kriterien nicht angegeben werden kann, wird die höchste Punktzahl für diesen entsprechenden Bereich berücksichtigt. In diesem Fall wird jedoch keine Schallschutzklasse vergeben.

Ein Schallschutzzertifikat ist zehn Jahre lang gültig.

Für das Facility Management ist wichtig, zu wissen, dass im Falle von

  • baulichen Veränderungen,

  • Nutzungsänderungen

  • oder wesentlichen Änderungen der Außenlärmsituation

  • oder der Gebietseinstufung

Vorsatzschale mit MW-Platten

der Schallschutzausweis zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen ist.

Verbesserung der Schall- und Wärmedämmung einschaliger Wände durch Vorsatzschalen

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