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Außenputz und Innenputz

Außenputz und Innenputz

Putzarten sind in unterschiedlichen Kategorien erhältlich, die sich in Materialzusammensetzung, Anwendungsbereich und spezifischen Eigenschaften unterscheiden

Mineralfaserputze bieten eine hervorragende Wärme- und Schalldämmung und sind daher besonders für Gebäudeaußenseiten geeignet. Für Innenräume sind Kunstharzputze eine gute Wahl aufgrund ihrer Langlebigkeit und Wartungsarmut. Ökologische Putzoptionen wie Lehmputz verbessern die Raumluftqualität und reduzieren den ökologischen Fußabdruck.

Außenputz und Innenputz

Während der Innenputz hauptsächlich zu dekorativen Zwecken dient und als Grundlage für zusätzliche Wandverkleidungen wie Tapeten dient, spielt der Außenputz eine entscheidende Rolle beim Schutz des Gebäudes. Daher ist es wichtig, die wesentlichen Merkmale sowohl des Innen- als auch des Außenputzes zu unterscheiden.

Mineralische Putzmörtel

Anforderungen gemäß Putzmörtelnorm EN 998-1

Die Mehrheit der Putzmörtel ist mineralischen Ursprungs und entspricht den DIN EN 998-1 Standards. Hauptbestandteile sind sogenannte Zuschlagstoffe wie Natursand, Kalkstein oder Marmor. Leichtputze enthalten oft leichte Zuschlagstoffe wie Perlite, expandiertes Glas, Bimsstein und expandierten Ton oder auch expandiertes Polystyrol (EPS).

Die Bindemittel für diese Putze sind entweder Zement, der den DIN EN 197 Standards entspricht, oder Baukalk, der den DIN EN 459 Standards entspricht. Die Lieferung an die Baustelle erfolgt in erster Linie über dort aufgestellte Silos, aber auch in Papiersäcken. Auf der Baustelle erfolgt das Mischen in der Regel mechanisch. Auch die Sprühanwendung ist weit verbreitet.

Die Anforderungen an Putzmörtel sind in der EN 998-1 festgelegt, der europäischen Norm für Reinigungsmittel.

Putze mit organischen Bindemitteln

Der Handel von Putzen mit organischen Bindemitteln geschieht grundsätzlich als Paste in Eimern oder in größeren Einheiten in Silos.

Man unterscheidet hierbei:

  • Die Eigenschaften des Kunstharzputzes (Dispersionsputz) kommen vom Bindemittel, welches aus Polymerdispersion besteht.

  • Der Silikatputz (Dispersions-Silikatputz) erhält seine Eigenschaften vom Bindemittel Kali-Wasserglas bzw. Polymerdispersion.

  • Der Siliconharzputz enthält zur Bildung seiner Eigenschaften eine Siliconharzemulsion und eine Polymerdispersion.

Die Norm für Außen- und Innenputze, die organische Bindemittel enthalten, ist die DIN EN 15824 (mit CE-Kennzeichen).

Putzträger, Putzbewehrung/-armierung (Gewebeeinlage)

Putzanker werden verwendet, um eine sichere Verbindung zwischen dem Putzgrund und der Putzschicht zu gewährleisten. Sie fungieren als Verstärkungen im Putz und sorgen dafür, dass er fest an seinem Platz bleibt. Die Abbildung zeigt einen Putzgrund mit Abstandshaltern, die den benötigten Abstand zur darunterliegenden Oberfläche bieten.

Putzträger können z. B.

  • metallische Putzträger (u. a. Rippenstreckmetall) nach DIN EN 13658,

  • Holzwolle- und Holzwollemehrschicht-Platten nach DIN EN 13168,

  • beidseitig gewebearmierte Putzträgerplatten,

  • Ziegeldrahtgewebe

  • oder Rohrmatten

    sei

Tragfähig am Untergrund befestigter Putzträger (Bild: VDPM)

Mit Hilfe der zugehörigen Befestigungsmittel wird der nötige Abstand zum Untergrund hergestellt.

Regenschutzwirkung von Außenputzen und Beschichtungen

Wie bereits betont, ist eine der Hauptfunktionen von Putz, Regenwasser abzulenken. Die Wirksamkeit des Putzes wird besonders geprüft, wenn Fassaden aufgrund von Wind und starkem Regen Wasser aufnehmen müssen. Richtig aufgetragener Putz verhindert, dass Regenwasser aufgrund von Problemen wie Rückdruck, Einschlüssen, Rissen oder unzureichender Abdichtung in das grundlegende Mauerwerk eindringt. Es ist entscheidend, dass der Putz es ermöglicht, aufgenommenes Regenwasser schnell verdunsten zu lassen und diese Verdunstung nicht durch Mängel blockiert wird.

Die notwendigen Eigenschaften von Putz sind genormt.

Die kontrollierte Wasseraufnahme und -abgabe von Außenputzen ist geregelt nach

  • DIN EN 15824 und

  • DIN EN 998-1.

Die Beanspruchung des Putzes wird definiert in der DIN 4108-3:

  • geringe,

  • mittlere und

  • starke

Kriterien für den Regenschutz von Putzen und Beschichtungen nach DIN 4108-3 bei Prüfung nach DIN EN ISO 15148 (Tabelle: VDPM)

Schlagregenbeanspruchung.

Je nach Kategorie werden Vorgaben für den Wasseraufnahmekoeffizienten (W w ), die äquivalente Luftschichtdicke der Wasserdampfdiffusion (S d ) und das Produkt dieser beiden Werte (W w · S d ) gemacht (siehe Tabelle "Kriterien für Regenschutz...").

Anforderungen an den Regenschutz von Außenputzen nach DIN 18550-1 (Tabelle: VDPM)

Darüber hinaus verweist DIN 4108-3 ausdrücklich auch auf DIN 18550-1, siehe Tabelle unten.

Prüfungen auf Kriterien „Regenschutz von Putz“

In der Praxis bedeutet dies, dass die Anforderungen an den Regenschutz, die sich aus der DIN 4108-3 ergeben, auf zwei Arten erfüllt werden können:

Der Nachweis, dass die Anforderungen an den Regenschutz erfüllt sind, kann nicht nur nach der in DIN 4108-3 beschriebenen Methode, sondern auch gemäß DIN EN 998-1 oder DIN EN 15824 erbracht werden. In beiden Fällen gilt: Die Kriterien sind erfüllt, wenn mindestens eine Schicht oder Beschichtung im Außenputz oder Außenputzsystem den Anforderungen entspricht.

Putzsysteme und typische Kennwerte

Das Putzen einer Decke setzt viel Übung voraus

Man spricht von einem Putzsystem, wenn mehrere Putzschichten die Gesamtputzschicht bilden. Jede einzelne Schicht hat in ihrer Wechselwirkung mit der Gesamtschicht eine Bedeutung. Die jeweilige Struktur einer solchen Putzschicht hängt von den Anforderungen ab, die an den Putz gestellt werden. Die obigen Ausführungen beschreiben dies ausreichend.

Eine Putzschicht bezieht sich auf eine oder mehrere Schichten desselben Mörtels, die in einem einzigen "Nass auf Nass"-Verfahren hergestellt werden. Die untere Schicht wird als Grundbeschichtung und die obere Schicht als Deckbeschichtung bezeichnet.

Bereiche für die Trockenrohdichte und Druckfestigkeit üblicher Außenputze (Unterputze) (Bild: VDPM)

Die Kunst des Verputzens besteht darin, die verschiedenen Putzschichten eines Systems so aufeinander abzustimmen, dass die zwischen Putzgrund und Putz auftretenden Spannungen (Temperaturausdehnung, Schrumpfung) angemessen aufgenommen werden. Bei der Verwendung von mineralischen Bindemitteln ist der Prozess etwas einfacher, da die Anforderung als erfüllt gilt, wenn die Festigkeit des Oberputzes gleich oder geringer ist als die des Unterputzes.

Typische Kennwerte üblicher Außenputze (Unterputze); Sockel-Leichtputz (Bild: VDPM)

Typische Kennwerte üblicher Außenputze (Unterputze); Sockel-Leichtputz (Bild: VDPM)

Als Normalputz (Abkürzung gemäß EN 998-1: GP) wird nach DIN EN 998-1 ein Putzmörtel ohne besondere Eigenschaften bezeichnet. Die Trockenrohdichte ist > 1300 kg/m 3.

Normalputze sind beispielsweise:

  • Leichtputzsysteme

  • Armierungsputz

  • Oberputze

  • Wärmedämmputzsysteme

  • Sockelputze

  • Sanierputze und Sanierputzsysteme nach WTA

  • Kellerwandaußenputze.

Vermeidung von Rissen im Putz

Es gehört einige Erfahrung dazu, damit beim Putzen Risse vermieden werden, und

es müssen einige wichtige Regeln beachtet werden

  • Aufeinanderfolgende Schichten von Untergrund, Vorspritz, Unter- und Oberputz sollen immer weicher werden. So werden die Rissbildung und das Ablösen von Putzschichten mit übergroßer Festigkeit vermieden.

  • Klassischer weicher Kalkputz ist relativ elastisch und kann Spannungen, die durch Sonneneinstrahlung, Feuchte und Frost entstehen, gut aufnehmen.

  • Weil Luftkalkputz viel Feuchtigkeit aufnimmt, werden Wetterseiten durch Kalkschlämme, Kalkfarbe, Verbretterung, Schindeln oder durch große Dachüberstände vor Schlagregen gut geschützt.

  • Bei modernem Wärmedämmputz und Wärmedämmverbundsystemen wird diese Regel umgekehrt. Die Rissbildung wird durch die Einlage von Armierungsgewebe sowie durch die Beimischung von Kunstharzen vermieden, die den Putz elastischer machen. Die Ablösung vom Untergrund erfolgt nicht, weil die unterliegende Dämmschicht den Putz elastisch entkoppelt und Wärmedehnung zulässt.

Zweischalige KS-Außenwand (Bild: Bauhandwerk)

  • Zweischalige KS-Außenwände bestehen aus zwei massiven Mauerschalen mit einer dazwischen liegenden Luft- und/oder Wärmedämmschicht (früher nach DIN 1053-1 auch: Kerndämmung)

  • Edelputze mit hohem Kunstharzanteil behindern den Feuchtigkeitsaustausch. Das kann zur Veralgung der Oberfläche und im Falle von Wasserschäden zur Feuchtigkeitsansammlung in Wand und Dämmschicht führen

Normen und Richtlinien

DIN EN 18 557 Werkmörtel

DIN 18345 Wärmedämmverbundsysteme

Für weitere Vorschriften siehe den Anhang des FM-Buchs "Anhang 21 Putzmerkblatt_Mauerwerk AG Mauerziegel

Die folgenden Vorschriften gelten insbesondere beim Putzen.

  • DIN EN 18 299 VOB - Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV)

  • DIN 18350: Putz- und Stuckarbeiten

  • DIN EN 13914 -1 -2: Putz- und Stuckarbeiten

  • DIN V 18550:2005-04 Putz und Putzsysteme - Ausführung

  • DIN EN 18 555 Putz

Innenputz

Viele der Beschreibungen, wie zum Beispiel auch das maschinelle Anspritzen der Putzschicht, gelten ebenso bei der Herstellung des Innenputzes.

Beim Innenputz unterscheidet man zum Beispiel ebenfalls nach dem unterschiedlich eingesetzten Material:

  • Mineralische Innenputze

  • Gipsputze

  • Kalkputze

  • Kalkzementputze

  • Zementputze

  • Mineralische Edelputze (Dekorputze)

  • Lehmputze

  • Innenputze mit organischen Bindemitteln.

Übersicht Außen- und Innenputze (Tabelle: VDPM Leitlinien für das Verputzen von Mauerwerk und Beton

Die folgende Tabelle zeigt die Verwendung unterschiedlicher Putzarten für innen und außen.

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