Fliesen- und Plattenarbeiten
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Fliesen- und Plattenarbeiten sind essenziell für die Gestaltung von funktionalen und ästhetisch ansprechenden Innen- und Außenbereichen in Gebäuden
Die Auswahl des passenden Materials in Kombination mit der richtigen Installationsmethode führt zu einer langlebigen und pflegeleichten Oberfläche. Fachgerechte Verlegung und Platzierung von Fliesen und Platten bieten erhöhte Beständigkeit gegenüber mechanischen Belastungen und Umwelteinflüssen.
Techniken für die Installation von Fliesen und Platten
- Fliesen- und Plattenarbeiten
- Verlegearten
- Buttering-Floating-Verfahren
- Dickbettverlegung
- Fließbettmörtel
- Mittelbettverlegung
- Verbandverlegung
- Verlegung von Großformaten
Fliesen- und Plattenarbeiten
Die Verlegung von Fliesen und Platten wird im Rahmen des Facility Managements hauptsächlich für Gebäudereparaturarbeiten durchgeführt, aber manchmal auch für Neubauten oder Erweiterungen. In der Regel werden solche Aufgaben über Ausschreibungen oder bereits bestehende Verträge an Expertenfirmen vergeben, da Unternehmen selten interne Spezialisten für Fliesen- und Plattenarbeiten haben.
Trotzdem sollte das Facility Management über grundlegende Kenntnisse in diesem Handwerk verfügen, um die Aufgaben professionell bewerten, ausschreiben und überwachen zu können. Dieses Kapitel bietet wichtige Einblicke in gängige Verlegemethoden und in die professionelle Dokumentation basierend auf den Richtlinien der zuständigen ATV und anderen Vorschriften.
Verlegearten
Die folgende Aufzählung enthält alle üblichen Verlegeverfahren zur allgemeinen Kenntnisnahme. Es handelt sich um:
Es handelt sich um:
Dickbettverlegung
Dünnbettverlegung
Butterring-Verfahren
Butterring-Floating-Verfahren
Fließbettmörtel
Fugenmörtel und Klebstoffe
Mittelbettverlegung
modulare Verlegesysteme
Verlegung von Großformaten, Fliesentafeln
Verlegung von Fliesen im Außenbereich.
Man muss zwischen den verschiedenen Verlegetechniken unterscheiden, abhängig von der Art des verwendeten Klebstoffs (zum Beispiel Schnellklebstoff), der Verlegeverbindung, dem Design der Verlegemuster und den Methoden zur Nivellierung der zu verlegenden Flächen.
Zusätzlich müssen die Vorgaben in DIN 18202 bezüglich der Toleranzgrenzen für Bauabweichungen (Abweichung in der Ebenheit) beachtet werden. Dieser Punkt ist besonders wichtig, da die Toleranzgrenzen für die Ebenheit von gefliesten Flächen in der Regel nicht gut bekannt sind. Dies gibt dem Kunden Anhaltspunkte für mögliche Beanstandungen. Im Falle einer Beanstandung ist es entscheidend, das richtige Messverfahren anzuwenden.
Buttering-Floating-Verfahren
Das Buttering-Floating-Verfahren vereint sowohl das Buttering- als auch das Floating-Verfahren (die hier nicht weiter erläutert werden). Es ist wesentlich, einen Dünnbettmörtel zu verwenden, der sowohl auf den Untergrund als auch auf die Rückseite der Fliesen oder Platten aufgetragen wird. Die folgende Abbildung zeigt dieses Verfahren.
Dickbettverlegung
Vor nur wenigen Jahren wurden keramische und Natursteinbeläge allgemein mit der sogenannten Dickbettmethode verlegt. Diese Methode galt als der übliche Standard. Die kürzlich eingeführten leistungsstarken Klebemörtel haben jedoch maßgeblich dazu beigetragen, dass die Dünnbettverlegung immer mehr akzeptiert wird.
Die Abbildung zeigt ein Beispiel für das Verlegen von Wandfliesen auf Mauerwerk oder Beton mit der Dickbettmethode.
Fließbettmörtel
Bei der Wirbelbetttechnik wird ein dünner, wasserhaltiger Mörtel verwendet, der aus Zement und einer synthetischen Harzdispersion besteht. Dieser Mörtel ermöglicht es, dass die Fliese oder Platte nahezu hohlraumfrei im Mörtelbett verlegt wird, was eine dichte Verlegung ermöglicht. Dieses Verfahren ermöglicht sogar das Verlegen von Fliesen im Freien, da es praktisch keine Hohlräume unter den Fliesen gibt.
Während der Verlegung lösen sich die auf den Untergrund gekämmten Stege unter dem Gewicht der Fliesen oder Platten auf. Dieser Ansatz bietet eine Alternative zur teureren Butterring-Schwimmtechnik.
Ein solches Wirbelbett herzustellen, ist recht unkompliziert. Mit den auf dem Markt erhältlichen Produkten kann dies einfach durch Regulierung des Mischwassers erreicht werden, obwohl einige Erfahrung erforderlich ist.
Da der Mörtel aufgrund seiner flüssigen Konsistenz selbstnivellierend ist, kann dieses Verfahren auch für transluzente Natursteinoberflächen verwendet werden. Da der Mörtel sich setzt, sind keine beim Auftragen entstandenen Markierungen sichtbar.
Mittelbettverlegung
Obwohl die zuvor erwähnte Dünnbettverlegung allgemein akzeptiert ist, dient das sogenannte Mittelbettverfahren als eine andere Option. Die Mörteldicke liegt zwischen 5 mm und 20 mm und wird auf dem fertigen Bodenbelag gemessen.
Naturstein ist die Hauptanwendung. Die folgende Illustration bietet einen Vergleich der Dünn-, Mittel- und Dickbettverfahren.
Verbandverlegung
Wenn Sie Gebäude mit älteren Fliesen betreten, sehen Sie in der Regel quadratische Fliesen, die mit einem Kreuzfugenmuster angeordnet sind. In Wohnungen sind viele mit Kunststoff-Fugenkreuzen vertraut, die dazu dienen, solche Kreuzfugen genau zu erreichen. Mit dem Fortschritt der Techniken zur Herstellung von Fliesen und Platten sowie den dazugehörigen Verlegemörteln hat sich die Vielfalt an Formen und Designs von Fliesen und Platten erweitert.
Diese Entwicklung hat zu einem anderen Verlegestil geführt, dem sogenannten "Verbundverlegen". Bei diesem Stil sind die Fugen zwischen den Fliesen oder Platten regelmäßig oder unregelmäßig versetzt und verlaufen nicht in einer durchgehenden Linie, wie man es bei der Kreuzfuge sieht. Im Gegensatz zum Mauerwerk, wo der „Verband“ mit Stärke zu tun hat, geht es bei Fliesen nur um das Design. Dennoch lehnt ein Teil der Fachliteratur diese Verlegetechnik ab.
Die Hauptgegenargumente gegen das Verbundverlegen ergeben sich im Kontext der Fußbodenheizung aufgrund des Potenzials für Hohlschichten. Der "Halbverband" ist besonders umstritten, wird jedoch häufig gewählt, da er optisch beruhigend wirkt. Die Risswahrscheinlichkeit verringert sich bei verringerten Verbandsverhältnissen wie 1/3 oder ½. Einige finden das resultierende versetzte Muster jedoch weniger ansprechend.
Der "Wilde Verband" erscheint noch chaotischer, ist aber in seiner Installationsmethode unkompliziert. Er wird manchmal aufgrund seiner unregelmäßigen Abstände als Bahnenverband bezeichnet. Beim Verlegen im wilden Verband können verschiedene Materialien wie folgt unterschieden werden:
Verlegung von Großformaten
Man könnte einen leichten Trend bei Fliesen- und Bodenarbeiten bemerken: Was die Leute bevorzugen, ist nicht immer leicht herzustellen. Der Trend geht immer mehr in Richtung großformatige Platten oder Fliesen. Gleichzeitig wachsen jedoch die Erwartungen an das äußere Erscheinungsbild solcher (vergleichsweise teuren) Bereiche, insbesondere bei deutschen Bauherren.
Die Fachunternehmen können die objektiven Herausforderungen und normativen Einschränkungen bei der Installation dieser großformatigen Bereiche bewältigen. Für Facility-Manager ist es entscheidend, diese Herausforderungen auf einem grundlegenden Niveau zu verstehen und bei Bedarf Anleitung und Maßnahmen zu bieten.
Das Missverhältnis zwischen dem, was gut aussieht und was machbar ist, erstreckt sich auch auf die Fugenbreite bei großformatigen Fliesen. Obwohl die Fugenbreiten mit den Fliesengrößen übereinstimmen sollten, sind schlankere Fugen allgemein attraktiver. Daher befindet sich der Installateur in einer Position, in der er den Kunden zufriedenstellen muss, möglicherweise gegen die Richtlinien oder Empfehlungen des Natursteinverbands und der DIN EN 18157, indem er Fugen schafft, die schmaler sind als die empfohlenen 5 mm. Unabhängig davon muss der Installateur sicherstellen, dass der Mörtel tief in die Fuge eindringt und dafür sorgt, dass die Fliesen eng verbunden sind und sich unter Lasten als einheitliche Oberfläche verhalten.
Fallbeispiel:
Für das Verfugen wird normalerweise eine Gummifuge oder ein Fugenbrett verwendet. Um eine ausreichend gute Fugenfüllung zu gewährleisten, wird empfohlen, ein Fugenbrett zu verwenden, das eigentlich für das Verfugen von Epoxidharz vorgesehen ist. Aufgrund seiner größeren Härte kann das Fugenmaterial tiefer eingearbeitet werden.