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Estricharbeiten

Facility Management: Handwerksdienste » Gebäude » Estrich

Estricharbeiten

Estricharbeiten bilden eine wichtige Grundlage für den späteren Bodenbelag und sorgen für eine ebene und tragfähige Fläche

Die verschiedenen Arten von Estrich, wie Zementestrich, Anhydritestrich oder Heizestrich, bieten geeignete Lösungen für verschiedene Anwendungsbereiche. Die Wahl des richtigen Estrichs hängt von Faktoren wie Belastungsfähigkeit, Feuchtigkeitsbeständigkeit und Wärmeleitfähigkeit ab. Die fachgerechte Verlegung des Estrichs spielt eine entscheidende Rolle für die Qualität und Langlebigkeit des gesamten Bodensystems.

Vorbereitung von Bodenoberflächen vor dem Bodenbelag

Einsatzbereiche von Estrich

In fast allen Bauwerken, für die das Facility Management zuständig ist, ist in irgendeiner Weise Estrich vorhanden. In den meisten Fällen dient er als Tragschicht für weitere Belage, wie beispielsweise Fliesen und Platten.

So findet man Estrich vor allem

  • in Wohnungen,

  • in Objekten,

  • in Industrie und Gewerbe,

  • in Tiefgaragen,

  • auf Terassen und Balkonen.

Geschliffener Estrich (Bild: Baunetz Wissen)

Je nachdem, wo Estrich verwendet wird, wirken sehr unterschiedliche Belastungen auf ihn ein. Die Größenunterschiede in der Belastung liegen zwischen Innen- und Außenbereichen, wie beispielsweise Terrassen und Balkonen. Auch die Verarbeitung ist sehr unterschiedlich. Das folgende Bild veranschaulicht auf informative Weise einen ungewöhnlichen Fall. Hier wird ein geschliffener Estrich in einem Wohnbereich gezeigt. Dies ist eine Frage des Geschmacks, aber dennoch durchaus möglich. Solche Lösungen werden jedoch im Facility Management höchstwahrscheinlich kaum anzutreffen sein, abgesehen vielleicht von einem Konferenzraum.

Bereich unterschiedlicher Objekte

Hierzu gehören beispielsweise Krankenhäuser, Bildungseinrichtungen, Büro- und Verwaltungsgebäude, Kaufhäuser oder Verkaufsräume, Messehallen und andere Ausstellungsbereiche. Die Verkehrslasten bewegen sich im Bereich von 3 bis 5 kN/m². Die Nutzerfrequenz hängt von den Betriebszeiten ab und ist im Durchschnitt sehr hoch. Die einzelnen Bereiche sind mittelgroß bis sehr groß (z. B. Ausstellungshallen). In einigen Objekten können auch Trennwände verändert werden (Großraumbüros, Ausstellungsbereiche). All diese Nutzungskriterien bestimmen die Anforderungen an den Estrich im gewerblichen Bereich.

Einsetzbar sind zum Beispiel

  • schwimmende Estriche,

  • Estrich auf Trennschicht,

  • Verbund- und Heizestriche (Nenndicke < 50 mm gem. DIN 18560 Teil 3).

Grundsätzlich ist die Dicke der Estriche auf den Dämm- bzw. Grenzschichten von mehreren Gesichtspunkten abhängig.

Diese sind hauptsächlich:

  • die Art des Estrichs,

  • die Verkehrslasten und

  • seine Festigkeitsklasse.

Bei schwimmendem Estrich bestimmt die Ausführung der Dämmschicht die Schichtdicke.

Hierunter sind hauptsächlich

  • Fabrikations- und Montagehallen,

  • Lagerhallen

  • Werkstätten,

  • Tiefgaragen

  • und Büroräume

Dieses Szenario zu verstehen ist entscheidend. Die Verkehrslasten liegen zwischen 3,5 und 7,5 kN/m². Die Estriche in diesem Bereich sind von leichtem bis starkem Verkehr und mittleren bis hohen Stoßbelastungen betroffen. Die einzelnen Bereiche sind ausgesprochen groß und werden relativ häufig frequentiert.

In diesem Kontext werden Estriche auf einer Wärmedämmschicht, Estriche auf einer Trennschicht, Verbundestriche und Heizestriche vorwiegend eingesetzt. Schallschutz spielt in diesem Zusammenhang eine untergeordnete Rolle.

Bemerkenswert erhöhte Verkehrslasten, besonders evident in Tiefgaragen, gehen mit erheblichem Fußgängerverkehr und erhöhter mechanischer Belastung einher.

Deshalb verwendet man bei Tiefgaragen hauptsächlich

  • im Verbund verlegte Zement- oder Bitumenemulsionsestriche

  • und gelegentlich auch Gussasphaltestriche auf einer Trennschicht.

Bei Tiefgaragen ist zu beachten, dass bei Verwendung von Zementestrichen, die anschließend beschichtet werden, eine Haftzugfestigkeit von mindestens 1,5 N/mm² benötigt wird.

Balkone und Terrassen

Die gleichen äußeren Einflüsse, die bereits im Kapitel über das Verlegen von Fliesen und Platten behandelt wurden, sind auch hier wirksam. Besonders das Auswaschen durch Regenwasser und die Auswirkungen von Frost betreffen den Estrich und seine Bestandteile.

Für Terrassen- und Balkonanwendungen sind zementgebundene Estriche, die als Verbundestriche, auf einer Trennschicht oder als schwimmende Estriche ausgeführt werden können, am besten geeignet.

Eine gewisse Neigung ist erforderlich, um erodierendem Staub vorzubeugen. Zusätzlich verhindert die Installation einer Entwässerung zwischen dem Estrich und der Abdichtung das Stauwasser.

Hinweis:

Wegen der besonderen Sensibilität des Themas Estrich im Außenbereich sollte ohne eigene Kompetenz bzw. externen fachlichen Rat eine Planung oder Ausschreibung nicht begonnen werden.

Zu diesem fachlichen Rat wird unter anderem gehören, dass wegen ihrer Feuchtigkeitsempfindlichkeit Calciumsulfatbindemittel nicht verwendet werden sollen. Ebenso wenig werden Asphaltestriche empfohlen, denen im Sommer die Sonnenstrahlung zu schaffen macht.

Wohnungsbau

Im Wohnbau sind Schallschutz und Wärmedämmung die wichtigsten Anforderungen für den Boden und somit für den Estrich. Wie das Bild "Geschliffener Estrich" zeigt, besteht auch die Möglichkeit, dass der Estrich selbst die Nutzschicht darstellt. In Bezug auf Festigkeit sind die Ansprüche bei Weitem nicht so hoch wie beispielsweise in Industriehallen. Unter Berücksichtigung der schwersten Möbel liegen die Nutzlasten in der Regel nicht über 1,5 kN/m². Daher eignet sich der Wohnbau gut für den sogenannten schwimmenden Estrich, der später detailliert vorgestellt wird. Verklebte Estriche oder Estriche auf einer Trennschicht werden für weniger bedeutende Räume wie Keller und Lagerräume eingesetzt. Wenn sich beide Raumtypen direkt nebeneinander befinden, ist darauf zu achten, dass die endgültige Höhe des Bodens gleich ist.

Speziell für den Wohnungsbau gelten die folgenden Hinweise zur Ausführung des Estrichs:

  • Nicht ausgebaute Dachräume erhalten einen Estrich mit Wärmedämmung zur Vermeidung von Wärmeverluste nach oben,

  • Nicht unterkellerte Erdgeschossräume benötigen eine Wärmedämmung zur Vermeidung von Wärmeverlust nach unten. Zusätzlich ist eine Feuchtigkeitssperre unterhalb der Dämmschicht zur Verhinderung aufsteigender Feuchtigkeit aus dem Erdreich notwendig.

  • Eine Trenn- bzw. Schutzfolie über der Dämmschicht schützt gegen Feuchtigkeit von oben.

  • Zwischen Decke und Dämmschicht ist eine Dampfsperre vorzusehen. Die Abdeckung der Dämmschicht sollte aus Pappe und nicht aus Folie erfolgen. Wichtig sind Bewegungsfugen zur Flächeneinteilung.

  • Die Trittschalldämmung kann weitgehend unbeachtet bleiben

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