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Injektionsverfahren

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Injektionsverfahren

Bauwerkstrockenlegung mittels Injektionsverfahren ist eine effektive Methode, um Feuchtigkeitsprobleme in Gebäuden langfristig zu beheben

Injektionsverfahren nutzen spezielle Harze oder Gele, die in das Mauerwerk eingebracht werden, um Feuchtigkeit zu verdrängen und eine dauerhafte Abdichtung zu gewährleisten. Für eine erfolgreiche Anwendung von Injektionsmethoden ist eine gründliche Untersuchung der Ursache der Feuchtigkeit und die Auswahl des richtigen Materials und Verfahrens durch einen Experten unerlässlich. Durch das Entwässern von Gebäuden mit Injektionsverfahren können langfristige Probleme wie Schimmelbildung und strukturelle Schäden am Gebäude verhindert werden.

Injektionsverfahren für Anwendungen

Injektionsverfahren

Das Verfahren wird als nicht-mechanisches Verfahren eingestuft und seine Definitionen finden sich im WTA-Merkblatt 2015 "Reduzierung des kapillaren Feuchtigkeitstransports durch eine Dichtungszone". (Auszug aus Punkt 1.2 - Ziele: Das vollständige Verhindern der kapillaren Feuchtigkeitszufuhr über die wirksame Injektionszone ist nicht immer erforderlich.)

Das Verfahren wird seit ca. 60 Jahren im Baugewerbe durchgeführt und ist gekennzeichnet durch:

  • Versagensquote (leider) bis zu 60%

  • Ursachen: Planungsfehler ungeeignete Messverfahren Ausführungsfehler

  • Keine einheitliche Zuordnung in der Literatur vorhanden

Probleme beim Injektionsverfahren sind:

  • Problemkreis Planung Keine ausreichenden Voruntersuchungen. Planung zur Herstellung der Bohrlochreihen; ausführende Firmen übernehmen oft Planungsaufgabe

  • Problemkreis Ausführung Längen und Winkel bei der Ausführung der Bohrlöcher werden nicht beachtet. Bohrungen im Winkel erfordern längere Bohrtiefe durch Winkelabweichungen können Feuchtebrücken entstehen. Injektionsmittel wird nicht baustoffspezifisch gewählt. Injektionsdauer wird nicht baustoffspezifisch angepasst.

Fallbeispiel :

Anzahl der Umfrageantworten Antworten bei einer Umfrage gemäß Fallbeispiel

Bei welcher Mauerwerksart führen Sie das Injektionsverfahren zur Herstellung einer nachträglichen Horizontalabdichtung durch?

Injektionsverfahren

Das WTA-Informationsblatt beschreibt die Wirkungsweisen und Verarbeitungsbedingungen der jeweiligen Injektionssubstanzen sowie Verfahren und Rahmenbedingungen für den Einsatz der nachfolgenden Barriere. Es ist wichtig zu beachten, dass viele Spezifikationen und Erkenntnisse im Merkblatt von 2015 im Vergleich zum Merkblatt von 2004 aktualisiert wurden.

Ein wesentlicher Aspekt für eine effektive Funktion ist die sogenannte "theoretische Verteilung" des Injektionsmaterials in der Wand. Diese theoretische Verteilung ist entscheidend für die Bestimmung der Maße für die Bohrlöcher. Durch eine optimale Anwendungstechnik und die Eigenschaften des Injektionsmaterials muss der Wasseraufnahmekoeffizient des Bauteils auf der Dichtungsebene so beeinflusst werden, dass eine wasserabweisende Eigenschaft erreicht werden kann.

Versetzte Anordnung der Bohrlöcher beim Injektionsverfahren

Das Ausmaß der möglichen Feuchtigkeitspenetration in das Mauerwerk und die beabsichtigte Lochanordnung sind für den Erfolg von entscheidender Bedeutung. Der Planer muss die Positionierung der Bohrlöcher und den Neigungswinkel (bei der drucklosen Methode) in seinen Spezifikationen genau beschreiben. Er sollte auch die Anwendung der Injektionsmethode überwachen und dokumentieren.

Bei der Kontrolle der Bohrlochketten ist besonders zu achten auf:

  • Bohrlochabstand

  • Tiefe der Bohrlöcher

  • Gleicher, vorgegebener Anstellwinkel der Bohrungen

  • Parallelität der Bohrungen.

Auf die dem Verfahren innewohnenden Unsicherheitsfaktoren

  • Einhaltung des vorgegebenen Bohrlochabstands (senkrecht und waagerecht)

  • Inhomogenität und Hohlräumigkeit

  • Möglichst gleichmäßiger Durchfeuchtungsgrad und Verteilung des Injektionsmittels im Kapillarraum

  • Entwicklung des Wirkprinzips (z.B. Aufbau der Hydrophobie)

ist dabei besonders zu achten.

Eigenschaften

w-Wert [kg/m² h0,5]

Stark saugend

> 2,0

wasserhemmend

≤ 2,0

wasserabweisend

≤ 0,5

wasserdicht

≤ 0,001

Eigenschaften des Injektionsmittels

Man sollte nach Möglichkeit zertifizierte Injektionsmaterialien verwenden. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass dies keine Wundermittel sind. Manchmal werden Produkte aus Verkaufsgründen mit übertriebenen Eigenschaften beworben. Daher ist es ratsam, sich bei der Planung und Durchführung auf Erfahrungen zu stützen.

Einige solcher Nachteile von Injektionsmitteln können sein:

  • Das Gel der Wassergläser schwindet durch Trocknung

  • Bei der chemischen Reaktion werden ausfallende Salze gebildet

  • Produkte (z.B. Alkalimethylsiliconat) reagieren mit Kohlendioxid, daher ca. 50 cm Wanddicke und < 50% DFG

  • Der Ausbreitungsgrad um das Bohrloch kann zu gering sein.

Vor- und Nachteile der Druckinjektion

Bei der Druckinjektion können folgende Vor- und Nachteile gegenübergestellt werden:

Drucklose Injektion

In der zuvor beschriebenen Methode wird das Injektionsmittel unter Druck eingebracht. Im Gegensatz dazu stützt sich das drucklose Verfahren auf die Schwerkraft oder das Prinzip der kommunizierenden Gefäße, wobei die Hohlräume oder Kapillaren im Mauerwerk als "Gefäße" dienen.

Vorteile

Nachteile

geringer Aufwand

nur anwendbar bei geringen Durchfeuchtungsgrad und saugfähigem Mauerwerk

Wenig Baustelleneinrichtung

unkontrollierte Mengenabgabe (Injektionsmittel „ver-schwindet“ in größeren Hohlräumen)

geringe Kosten

nur kapillare Saugwirkung vorhanden

Vor- und Nachteile der drucklosen Injektion

Fallbeispiel :

Eigenschaften/Anwendung

  • Das Mittel/Verfahren bildet eine neue, dauerhafte Horizontalsperrschicht gegen

  • aufsteigende Feuchtigkeit in allen üblichen Mauerwerken wie Beton, Kalksandstein,

  • Ziegel etc. für Innen und Außen.

  • Das Mittel/Verfahren auch in feuchten Mauerwerken verwendbar.

Wirkungsweise

  • Durch die Kapillarwirkung der Baustoffe verteilt sich das niedrigviskose Mittel optimal. Die Poren werden verstopft, und es bildet sich ein hydrophobierender Film.

  • So kann keine Feuchtigkeit mehr aufsteigen.

a Mauerwerk ohne Hohlräume

Untergrund und Verarbeitung

  • Farbe, lose und beschädigte Materialien wie z.B. Putz entfernen.

  • Im unteren Bereich der zu sanierenden Wand ca. 10 cm über dem Fußboden die erste Bohrlochreihe anordnen.

  • Die Bohrlochreihe sollte den beschädigten Bereich ca. 30-50 cm überdecken.

  • Man bohrt schräg in einem Winkel von 30-40° und muss eine Tiefe von 2/3 des Mau-erwerks erreichen.

  • Die Bohrlöcher sollen einen Durchmesser von 10-12 mm haben. Der Abstand zwi-schen den Bohrlöchern beträgt nicht mehr als 10 cm.

  • Ca. 5-6 cm über der ersten Bohrlochreihe sollte dazu versetzt eine zweite Reihe nach gleichem Muster angebracht werden.

  • Zwei Bohrlochreihen sind in der Regel ausreichend. Eine dritte Bohrlochreihe muss bei einer außerordentlichen Belastung angeordnet werden.

  • Da in Mauerwerksecken die Feuchtigkeit meist höher steigt, sollten hier die Bohrun-gen doppelreihig neben der Ecke noch etwas höher (2-3 Reihen) gesetzt werden.

  • Die Injektionstrichter werden in die Bohrlöcher eingesetzt, und das Mittel wird in die Trichter eingefüllt, sodass diese langsam in das Mauerwerk einsickern kann.

  • Bis zur Sättigung, d.h. bis keine Injektionsflüssigkeit mehr aus dem Trichter im Mau-erwerk verschwindet, muss kontinuierlich nachgefüllt werden. (Vorgang nicht unter-brechen).

  • Der Injektionsvorgang dauert in der Regel 6 bis 14 Tage.

  • Die Bohrlöcher werden mit entsprechendem Spezialmörtel verfüllt.

  • Soll auf die jetzt noch feuchte Wand (die Trocknungsphase beginnt erst nach dem Auf-bau der neuen Horizontalsperrschicht!) Putz aufgebracht werden, kann das gesche-hen. (ggf. auf Materialverträglichkeit achten)

druckloses Injektionsverfahren zweireihig

b Mauerwerk mit Hohlräumen

  • Hohlräume, die durch fehlerhaftes Material (z.B. bei altem Mauerwerk) entstanden sind, und Hohlkammern in Hohlblocksteinen müssen vor dem Einbringen des Mittels verschlossen werden. Dafür soll man die Bohrlochschlämme verwenden, welche mit-tels eines Spezialtrichters verfüllt wird.

  • Nach der Aushärtung sollte, wie in a beschrieben, verfahren werden.

c Natursteinmauerwerk (nichtsaugend)

  • Bei einem nichtsaugenden Natursteinmauerwerk, z.B. Granit, wird Feuchtigkeit ledig-lich

  • über Fugen aufgenommen. Deshalb müssen die Bohrlöcher hier ausschließlich in die Fugen eingebracht werden.

  • Weiter wie bei a bzw. b.

Verbrauch

Bei 2 Bohrlochreihen ca. 4-6 l / ldm., je nach Saugfähigkeit des Materials und Wandstärke. Bei extrem saugfähigem Material, wie z.B. Gasbeton, ist der Verbrauch entsprechend höher

Verarbeitungstemperatur

5 °C – 30 °C

Materialzusammensetzung

Wässrige Lösung von Kaliummethylsilantriolat und -silikat mit Microcarbonfasern. Das Mittel ist frei von organischen Lösungsmitteln.

Technische Daten

  • Zustand: flüssig

  • Geruch: schwach

  • Dichte: 1,02 g/ml

  • pH-Wert: ca. 10

  • Farbe: rosa

Reinigung

Werkzeug mit viel Wasser abspülen.

Sicherheitstechnische Hinweise

Die Gefahren- und Sicherheitshinweise sind zu beachten. Der geleerte, saubere Behälter kann mit dem Hausmüll entsorgt werden, ansonsten als Sonderabfall bei kommunalen Sammelstellen abgeben.

Lagerung

Das Produkt sollte an einem trockenen, frostfreien Ort aufbewahrt werden; nicht verwendete Materialien sollten in ihrem Originalbehälter versiegelt bleiben. Übrig gebliebenes Produkt sollte nicht zurück in den Behälter gegossen werden. Bei richtiger Lagerung hat das Produkt eine Haltbarkeit von bis zu 24 Monaten im versiegelten Originalbehälter.

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